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Körperkult Doch nicht für immer: Tattooentfernungen boomen

Weil sich immer mehr ihr Tattoos und Permanent Make-ups entfernen lassen, steigen die Anfragen in spezialisierten Kliniken sprunghaft an.

Die Zahlen sind eindrücklich: Weltweit wurde der Markt für Tattooentfernungen letztes Jahr auf 0.4 Milliarden US-Dollar geschätzt. Bis 2035 könnte er 3.4 Milliarden erreichen. Das zeigen aktuelle Zahlen des Marktforschungsunternehmens Allied Market Research.

Eine britische Studie aus dem Jahr 2013 wiederum zeigt, dass jeder und jede Dritte seine oder ihre Tätowierung am Ende bereut. Dabei ist der Anteil bei Männern und denen, die sich in jungen Jahren tätowieren liessen, noch grösser ist.

Stéphane Rochet, Gründer des Tattoo-Entfernungszentrums «Bye Bad Tattoo» erklärt, dass die entsprechenden Anfragen erheblich zugenommen hätten.

Gegenüber der Tagesschau «19h30» des Westschweizer Fernsehens RTS sagt er, innerhalb von eineinhalb Jahren seien sie von zwei auf fünfzehn pro Tag angestiegen. Und er fügt hinzu: «In den letzten fünfzehn Jahren hat sich die Zahl der Menschen mit Tätowierungen verdoppelt, es ist also offensichtlich, dass auch die Zahl der Menschen zunimmt, die es bereuen.»

Anstieg auch bei kosmetischen Tattooentfernungen

Auch Candice Menozzi, Ärztin und Leiterin der Rivieraclinic bestätigt diesen «Entfernungstrend». Mit Tattoos im herkömmlichen Sinn hat sie aber nichts zu tun. Die Klinik hat sich auf die Entfernung von Permanent Make-up für Augenbrauen spezialisiert.

Die Motivationen der Patientinnen und Patienten sind unterschiedlich. Eine von ihnen ist Tatiana Sermier: «Leider wachsen meine Augenbrauen nicht mehr nach. Und da sich die Form (des Gesichts) und die Farbe des Permanent Make-ups verändert haben, wollte ich das Make-up entfernen lassen, um es zu erneuern».

Wenn Tätowierungen zum Bedauern werden

Océane Losada hat dreissig Tattoos und möchte nun einige dieser Jugendfehler ausradieren. «Leider habe ich mir den Vornamen eines Ex-Freundes tätowieren lassen».

Mit «dialog» einen Blick über die Sprachgrenzen werfen

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Dieser Artikel erschien zuerst auf Französisch bei RTS und wurde von der «dialog»-Redaktion übersetzt. Die Originalversion können Sie auf  RTS  lesen.

«dialog»  ist das Angebot der SRG, das mit Debatten und dem Austausch von Inhalten Brücken baut zwischen den Sprachregionen in der Schweiz und den Schweizerinnen und Schweizern im Ausland.

Die Tattooentfernung kostet sie fast 600 Franken – was sie jedoch nicht davon abhält, ein neues Tattoo zu planen. «Ich werde mich tätowieren lassen, wo immer es möglich ist. Aber ich werde trotzdem etwas mehr nachdenken als mit 16», fügt sie hinzu.

Kosten und Dauer der Behandlung

Laut Marc Freiburghaus, Tattoo-Entferner bei «Pleine Lune Tattoo» in Bex, ist es schwierig abzuschätzen, wie viele Sitzungen es braucht, um ein Tattoo zu entfernen. Je tiefer die Tinte unter die Haut gelange, desto schwieriger sei es, sie zu entfernen.

«Ich mache meinen Kunden immer einen Kostenvoranschlag für fünf bis zehn Behandlungen. Ich mache klar, dass dies von zwei grossen Faktoren abhängt: der Tiefe und der Dichte der Tinte. Dies kann daher mehr als zehn Sitzungen benötigen, aber es können auch weniger als fünf sein.»

Mit einem roten Laserpunkt wird ein Tattoo von einem männlichen Bauch entfernt.
Legende: «Tattooentfernung», eine boomende Praxis sowohl bei klassischen Tattoos wie auch bei Permanent Make-up Keystone

Laut Joachim Krischer, Laserspezialist am Laserdermato Center in Plan-les-Ouates, richten sich die Preise nach der Oberfläche oder der Komplexität des Tattoos, sprich, ob es beispielsweise farbig ist und wenn ja, wie viele Farben verwendet wurden. «Für ein mehrfarbiges Tattoo verwenden wir mehrere Wellenlängen. Auch kommt es auf die Maschine an, die wir benutzen», erklärt der Hautarzt.

Mehrere Versionen unser selbst

Sébastien seinerseits hat beschlossen, alle sieben Tätowierungen loszuwerden. «Wir haben mehrere Versionen von uns selbst», erklärt er gegenüber RTS. «Und ich denke, dass diese Tattoos zu einer früheren Version gehören, die sich von der heutigen unterscheidet.»

Mona mittendrin, 11.9.2025, 21:00 Uhr

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