Andreas Wüthrich, ein 64-jähriger leidenschaftlicher Landwirt aus dem Emmental, bereitet sich darauf vor, in den Ruhestand zu gehen und seinen Betrieb in Puidoux im Kanton Waadt zu übergeben. «Man ist Tag und Nacht mit seiner Arbeit verbunden», erklärt er dem Westschweizer Radio und Fernsehen RTS. Er betont das grosse Engagement, das dieser Beruf erfordert.
Andreas lebt seit 35 Jahren auf seinem Hof. Er hatte gehofft, dass einer seiner drei Söhne den Betrieb übernehmen werde. Sein jüngster Sohn hatte Interesse gezeigt, musste aber aufgrund einer schweren Depression darauf verzichten. «Das war vielleicht der Preis, den wir zahlen mussten, um ihn am Leben zu erhalten», gesteht Wüthrich.
Keine Nachfolge zu finden, ist keine Seltenheit. Das Bild des an die Kinder weitergegebenen Familienhofs verblasst zunehmend. Yann, Bauernsohn aus La Brévine, erzählt: «Für viele war es selbstverständlich, dass ich den Familienbetrieb übernehmen werde.» Doch aufgrund einer Lyme-Borreliose musste er darauf verzichten – zum grossen Leidwesen seiner Eltern.
Nachfolge ausserhalb der Familie
Angesichts dieser Herausforderungen werden einige Betriebe innovativ: Claude-Alain Gebhard und seine Frau haben eine Aktiengesellschaft gegründet, um die Übernahme ihres Betriebs in Vaux-sur-Morges zu erleichtern. «Dies ermöglicht es jungen Landwirten ohne Vermögen, mit einem Eigenkapital von 100'000 bis 150'000 Franken Zugang zu einem landwirtschaftlichen Betrieb zu erhalten», erklärt er gegenüber RTS.
Andere, wie Luc Rossier in Villarzel, suchen einen Nachfolger ausserhalb der Familie, der seine Vision der Landwirtschaft respektiert. «Ich möchte gerne, dass etwas bleibt, dass mein Fingerabdruck bleibt», sagt der kinderlose Sechzigjährige.
Der Verkauf an Dritte bleibt jedoch marginal, hauptsächlich aufgrund der hohen Kosten bei einer potenziellen Übernahme. Tatsächlich begünstigt das Bundesgesetz über das bäuerliche Bodenrecht (BGBB) Familienübertragungen, indem es Verkäufe zum Ertragswert ermöglicht, der weit unter dem Marktwert liegt.