Das Auto irgendwo in der freien Natur parkieren, ein Zelt am Ufer eines kleinen Flusses aufstellen, ein Feuer machen: Wildcampen gehört für viele Schweizerinnen und Schweizer zu einem gelungenen Sommer dazu.
Doch es gibt einige Spielregeln zu beachten, um die Umwelt und sich selbst zu schützen.
«Die gesetzlichen Bestimmungen zum Wildcampen hängen vom Kanton oder sogar von der Gemeinde ab, in der man sich befindet. Es ist besser, sich vorher mit den zuständigen Stellen in Verbindung zu setzen», erklärt Jordan Girod, Sprecher des Touring Club Schweiz gegenüber dem Westschweizer Radio und Fernsehen (RTS).
Wer einen Camping-Ausflug plant, könne sich auch an das örtliche Tourismusbüro oder die Polizei wenden.
Regeln, die beachtet werden müssen
Denn abseits der ausgetretenen Pfade und sofern Wildcampen erlaubt ist, müssen mehrere Regeln berücksichtigt und eingehalten werden: «Zur eigenen Sicherheit sollte man riskante Gebiete meiden – wie Klippen, Steinschlagzonen oder gewittergefährdete Orte», sagt Girod.
«Die Nähe zu Flüssen ist ebenso problematisch, wegen der Gefahr plötzlicher Überschwemmungen.»
Der Camping-Beitrag von RTS mit deutschen Untertiteln:
Auch der Naturschutz hat Priorität. «Man sollte keine sensiblen Lebensräume stören – dafür sollte man den Boden genau anschauen, bevor man sich niederlässt. Ausserdem sollte man auf Lärm verzichten, insbesondere am Abend, wenn viele Wildtiere aktiv sind. Und selbstverständlich nimmt man seinen Müll nach dem Campen wieder mit.»
Was das Lagerfeuer betrifft, rät Girod: «Nur bereits bestehende Feuerstellen nutzen, denn jedes neue Feuer schadet der Vegetation und dem Boden – teilweise sogar für mehrere Jahre.»
Unterschiedliche Sanktionen
Ein generelles und ganzjähriges Campingverbot herrscht in Nationalparks, eidgenössischen Wildtierschutzgebieten und Naturschutzreservaten. «In Wildruhezonen gibt es zudem bestimmte Schutzzeiten, während derer das Campen ebenfalls untersagt ist», ergänzt Girod.
Und was riskiert man, wenn man sein Zelt dennoch an einem verbotenen Ort aufstellt? «Die Busse variiert je nach Kanton und Gemeinde – von einigen Dutzend bis zu mehreren Hundert Franken.»
Alternativen zum Campingplatz
Als Alternative zum Wild- oder klassischen Campen besteht auch die Möglichkeit, bei Privatpersonen zu campen. «Es gibt dafür mehrere Plattformen wie Park4night oder Nomady», erklärt Girod.
Und in den sozialen Netzwerken finden sich Gruppen mit Tausenden Mitgliedern, die Stellplätze bei sich zu Hause anbieten – mit einer grossen Vielfalt an Orten.
«Einige Campingplätze bieten zudem naturnahe Erlebnisse an. Zum Beispiel gibt es in Graubünden ein temporäres TCS-Camp, bei dem man für einige Nächte inmitten der Natur zelten kann.»