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Sport gegen Stress Wie Sport Jugendlichen beim Stressabbau hilft

Eine Schweizer Studie zeigt, dass Sport nicht nur gut für die Gesundheit ist, sondern auch dabei hilft, den Stress in der Schule zu bewältigen. Allerdings müssen Jugendliche mindestens eine Stunde pro Tag aktiv sein, damit dies seine volle Wirkung entfaltet.

Für Malia Karawa ist an diesem Nachmittag die Schule vorbei, aber ihr Programm ist noch lange nicht zu Ende. Sie geht nach Hause, macht ihre Hausaufgaben und isst mit der Familie, bevor sie zum Leichtathletiktraining aufbricht. Das tut sie dreimal pro Woche.

Und dazu kommen noch die Wettkämpfe am Wochenende.

«Ich finde es nicht zu anstrengend, weil ich mich ziemlich schnell erhole», sagt sie gegenüber dem Westschweizer Radio und Fernsehen (RTS). «Manchmal, wenn ich etwas spät nach Hause komme, ist es etwas schwieriger mit den Hausaufgaben und dem frühen Schlafengehen. Aber sonst finde ich, dass es ganz gut läuft.»

Eine Frage des körperlichen und geistigen Gleichgewichts

In Malias Familie ist Sport unverzichtbar. Eine Frage des körperlichen und geistigen Gleichgewichts, wie ihre Mutter Maisa Karawa erklärt. «Malia steht in der Schule unter grossem Druck, mit Prüfungen und Lernphasen. Nachdem sie Sport gemacht hat, merke ich, dass sie entspannter und konzentrierter ist.»

Eine elterliche Intuition, die durch die Wissenschaft bestätigt wird.

Laut einer Schweizer Studie hilft regelmässige körperliche Aktivität tatsächlich, Stress besser zu bewältigen.

Um dies zu beweisen, setzten Forschende der Universität Basel 110 Kinder im Alter von 10 bis 13 Jahren kontrollierten Stresssituationen aus, um ihre Fähigkeiten vor, während und nach den Tests zu messen.

Und die Ergebnisse sind eindeutig.

Der RTS-Beitrag zur neuen Studie der Universität Basel:

«Wir haben festgestellt, dass Kinder, die sich mehr bewegen, während der Tests eine geringere Stressreaktion zeigen. Gleichzeitig sind sie in diesen stressigen Situationen auch leistungsfähig», erklärt Sebastian Ludyga, Lehrbeauftragter am Departement für Sport, Bewegung und Gesundheit der Universität Basel.

Stresshormon besser reguliert

Die Werte für das Stresshormon Cortisol waren bei den Jugendlichen, die mehr als eine Stunde Sport pro Tag trieben, deutlich niedriger – als würde der Körper trainieren, sich in jeder Situation wohlzufühlen.

«Wenn man Sport treibt, setzt man ebenfalls Stresshormone frei, aber diese werden positiv empfunden, und der Körper übermittelt diese Information an das Gehirn. Dadurch können diese Hormone in anderen Situationen, in denen ebenfalls Stresshormone ausgeschüttet werden, positiver wahrgenommen werden», führt Ludgya aus. «Und dann hat man nicht das Gefühl, unter Druck zu stehen. Das ist die wahrscheinlichste Erklärung.»

Diese Erkenntnis stützt die Empfehlungen der WHO, wonach eine Stunde körperliche Aktivität pro Tag für 5- bis 17-Jährige von Vorteil ist.

Ob im Stadion, bei einem zügigen Spaziergang oder durch einfaches Spielen im Freien – diese Aktivitäten werden zu einem Mittel, jungen Menschen zu helfen, den Herausforderungen des Alltags zu begegnen.

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RTS 19h30, 1.12.2025, 19:30 Uhr; sten

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