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UEFA Women's Euro 2025 «Balla per balla»: Rätoromanische Hymne für die Frauen-EM

Der Song «redwhite» ist das Lied für die Fussball-Nationalmannschaft der Frauen. Was im mehrsprachigen Lied jedoch fehlt: das Rätoromanische. Die Band «Ils Dus Da Nus» haben deshalb einen eigenen Song auf Romanisch für die Fussball-EM gemacht.

Drei junge Künstlerinnen, Lou Kaena, Soukey und Ele A, singen den Soundtrack für die Frauen-Nati an der Fussball-EM. Zwar ist «redwhite» nicht der offizielle Turniersong der Uefa, aber dafür sei es ganz bewusst ein Lied für das Team, die Fans und die Schweiz, schrieb der Verband SFV, als der Song Anfang Juni veröffentlicht wurde.

Und weiter: «Mit ‹redwhite› geben wir unserem Team eine eigene musikalische Identität – kraftvoll, inspirierend und voller Emotionen», sagt Marion Daube, Direktorin Frauenfussball beim Schweizerischen Fussballverband (SFV).

Personen im Schweiz-Trikot singen und legen sich dabei die Hand auf die Brust.
Legende: Hauptsache Singen. Hier ists die Nationalhymne. Einige singen sie lauthals mit, beim Public Viewing auf dem Barfüsserplatz in Basel. Keystone

Wo ist das Rätoromanische?

Der Song kommt in mehreren Sprachen daher, Französisch, Italienisch, Schweizerdeutsch. Es fehlt: das Rätoromanische. Das wollte das Duo «Ils Dus Da Nus» ändern und schrieb kurzerhand einen eigenen EM-Song «balla per balla».

Für alle, die mitsingen wollen:

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Ils Dus Da Nus – «balla per balla»

Vers 1

Trenà tuot la vita – mis tuot sün la carta – adüna sün plazza – fat rundas chi splatta tuot intuorn – ma tü hast mis il buol

Far rundas nu basta – il puogn in busacha – cader eroxa – muossast al muond cha'l gö es teis – eir scha tuots stan in peis

la balla sül punct – ils ögls vers il goal – tü dodast il tschübel

Refrain 1

Balla per balla – ils ögls sün il goal – 90 minuts – insembel cun vus

Oh – E – Oh, Oh – E – Oh, Oh – E – Oh

Vers 2 

troglodits fan canera – malsgürs cun sai svess – ma i nu's inclegia – nos viers es plü spess – il temp es gnü – hoz stain nus tuots sü

ün güvel per vus es ün güvel per l'egualità – tuots sun daperüna, almain infin chal final es passà – sho-lo-lo-lo

Refrain 2&3

Balla per balla – ils ögls sün il goal – 90 minuts – insembel cun vus

Oh – E – Oh, Oh – E – Oh, Oh – E – Oh

il stadion chi trembla – il cour sül tricot – la curva unida – insembel cun vus

Oh – E – Oh, Oh – E – Oh, Oh – E – Oh

Wie das Duo im Gespräch mit dem Radio und Fernsehen der rätoromanischen Schweiz RTR erzählt, habe man sich verschiedene Fussballhymnen angehört und schnell gemerkt, nach welchem Konzept diese geschrieben wurden: «Es braucht diesen Fun-Faktor, die Euphorie. Es braucht Getriller, es braucht schreiende Fans, es braucht einen Refrain, den man mitsingen kann und noch ein paar billige Floskeln. Dann ist man auf dem richtigen Weg», sagen sie.

Doch nicht nur Spass, sondern auch eine Portion Gesellschaftskritik ist im Lied enthalten. So singen sie etwa im zweiten Vers «troglodits fan canera» – also Troglodyten, auf Deutsch Höhlenmenschen, machen Lärm. Das Duo erklärt sich: «Es ist leider immer noch so, dass Frauen im Profisport mit sexistischen Zwischenrufen von Männern zu kämpfen haben, die sich auf den Körper oder die Figur der Frauen beziehen. Unsere Haltung ist: Lasst sie rufen! Wir sind lauter als die!»

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SRF 1, Sportlive, 2.7.25, 21 Uhr;liea

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