Drei junge Künstlerinnen, Lou Kaena, Soukey und Ele A, singen den Soundtrack für die Frauen-Nati an der Fussball-EM. Zwar ist «redwhite» nicht der offizielle Turniersong der Uefa, aber dafür sei es ganz bewusst ein Lied für das Team, die Fans und die Schweiz, schrieb der Verband SFV, als der Song Anfang Juni veröffentlicht wurde.
Und weiter: «Mit ‹redwhite› geben wir unserem Team eine eigene musikalische Identität – kraftvoll, inspirierend und voller Emotionen», sagt Marion Daube, Direktorin Frauenfussball beim Schweizerischen Fussballverband (SFV).
Wo ist das Rätoromanische?
Der Song kommt in mehreren Sprachen daher, Französisch, Italienisch, Schweizerdeutsch. Es fehlt: das Rätoromanische. Das wollte das Duo «Ils Dus Da Nus» ändern und schrieb kurzerhand einen eigenen EM-Song «balla per balla».
Wie das Duo im Gespräch mit dem Radio und Fernsehen der rätoromanischen Schweiz RTR erzählt, habe man sich verschiedene Fussballhymnen angehört und schnell gemerkt, nach welchem Konzept diese geschrieben wurden: «Es braucht diesen Fun-Faktor, die Euphorie. Es braucht Getriller, es braucht schreiende Fans, es braucht einen Refrain, den man mitsingen kann und noch ein paar billige Floskeln. Dann ist man auf dem richtigen Weg», sagen sie.
Doch nicht nur Spass, sondern auch eine Portion Gesellschaftskritik ist im Lied enthalten. So singen sie etwa im zweiten Vers «troglodits fan canera» – also Troglodyten, auf Deutsch Höhlenmenschen, machen Lärm. Das Duo erklärt sich: «Es ist leider immer noch so, dass Frauen im Profisport mit sexistischen Zwischenrufen von Männern zu kämpfen haben, die sich auf den Körper oder die Figur der Frauen beziehen. Unsere Haltung ist: Lasst sie rufen! Wir sind lauter als die!»