«Wenn man den Zustand des Geländes sieht und die Tatsache, dass es keine schweren Verletzungen gab, dann ist das kein Zufall – und es hat nicht nur damit zu tun, dass unsere Festivalbesucher schnell rennen können.» Das sagte der Direktor des Festi'neuch, Antonin Rousseau, nach der Evakuierung.
Die Bilder vom Gewitter auf dem Festivalgelände im RTS-Beitrag:
Es sei das Ergebnis einer Arbeit, die man über das ganze Jahr hinweg leiste. Damit meint Rousseau die Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten und den Notfallplan für exakt solche Ereignisse. Dazu gehört gute Planung diverser Massnahmen, die Erstellung von Protokollen, die schnell angewendet werden können, und die Schulung der Teams im Krisenmanagement. «Zwar haben wir keinen Einfluss auf die Wetterereignisse, aber wir haben Einfluss auf die Vorbereitungen», so Rousseau.
Lob von Behörden und Fachleuten
Mit bis zu 140 km/h fegte das Gewitter am Wochenende über das Festivalgelände hinweg. Innerhalb weniger Minuten entschieden die Organisatoren, alle Festivalbesucherinnen und -besucher zu evakuieren. Laut der Neuenburger Polizei wurde der Prozess perfekt geleitet.
Niemand wurde verletzt, da das Gelände fast leer war, als einige Absperrungen, Stände und gar eine Kantine durch die Luft flogen. Auch der Meteorologe Lionel Fontannaz von MétéoSuisse stellt dem Festival ein gutes Zeugnis aus. Gegenüber dem Westschweizer Radio und Fernsehen (RTS) resümiert er, dass die Zusammenarbeit mit den Festivals gut funktioniere.
Gute Vorbereitung ist wichtig
Seit 2013 haben die Festivals Meteorologinnen und Meteorologen engagiert, die das Wetterrisiko ständig bewerten, mit zwei Schwerpunkten: Prävention und Antizipation. Aber auch untereinander sind die Festivals bei der Bewältigung solcher Wetterereignisse vernetzt. So kooperiert Festi'neuch mit dem Paléo Festival und anderen Open-Air-Festivals in der Westschweiz nach einem Plan, der bereits vor zwölf Jahren entwickelt wurde.
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Aber während es am Sonntag einfach war, im Stadtzentrum von Neuenburg Zuflucht zu finden, wäre es beim Paléo oder beim Festival Venoge mit ihren abgelegenen Festplätzen komplizierter. Die in der Nähe vorhandenen Gebäude würden nicht ausreichen, um alle unterzubringen.
Die beiden Festivals geben sich jedoch zuversichtlich: Es seien genügend Notausgänge vorgesehen und das Personal sei geschult, um alle Festivalbesucherinnen und -besucher im Falle einer Evakuierung an einen sicheren Ort zu begleiten.