- In Zofingen AG wurde auf dem Heitereplatz beim Unwetter am Sonntag ein 15-jähriges Mädchen schwer verletzt.
- Ein Polizeieinsatz fand zudem in St-Blaise NE während einer Reitveranstaltung statt. Eine Reiterin und vier weitere Personen wurden leicht verletzt
- Am Sonntag wurde bekannt, dass in Nidau im Berner Seeland ein Mann beim heftigen Gewitter schwer verletzt wurde.
- Am Musikfestival Festi'neuch in Neuenburg mussten 7000 Personen evakuiert werden.
Wegen des Unwetters am Jurasüdfuss und im Berner Seeland seien rund 150 Meldungen bei der Notrufzentrale eingegangen, hiess es im Communiqué der Berner Kantonspolizei. Bei den meisten sei es um umgestürzte Bäume, Äste und andere Gegenstände gegangen, die Strassen blockiert hätten.
Weiter wurden demnach Dachziegel von Dächern geweht, vereinzelt gab es auch Meldungen zu losgerissenen, gekenterten und gesunkenen Booten.
Beeinträchtigt war unter anderem der Busverkehr in Biel, da ein Baum auf eine Fahrleitung der Bieler Verkehrsbetriebe stürzte, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vor Ort feststellte.
Im Bieler Nachbarort Nidau war zudem die Hauptstrasse gesperrt. Dort landeten Teile eines vom Wind abgerissenen Dachs auf einer Bus-Fahrleitung.
In einem Waldgebiet stürzte zudem ein Baum auf ein Fahrrad. Da daneben ein paar Schuhe lagen, suchten Polizei und Feuerwehr nach einer möglicherweise verletzten Person. Die Suche blieb jedoch erfolglos.
Besucher des Festi'neuch-Festivals evakuiert
In Neuenburg gingen gar 300 unwetterbedingte Notrufe ein, wie ein Sprecher der Kantonspolizei sagte. Der grösste Polizeieinsatz fand demnach in St-Blaise während einer Reitveranstaltung statt. Eine Reiterin und vier weitere Personen wurden leicht verletzt, zudem wurde ein Pferd von einem umgefallenen Baum getroffen.
Folgen hatte das Unwetter auch für das Neuenburger Festivals Festi'neuch. Dieses musste um 14:45 Uhr evakuiert werden. Die Organisatoren brachen das Festival in der Folge vorzeitig ab. Der Sonntag wäre der letzte Festivaltag gewesen.
Auf dem Festivalgelände sei niemand schwer verletzt worden, teilten die Organisatoren am frühen Abend mit. Alle Personen konnten rechtzeitig evakuiert werden.
Absperrungen, Stände und eine Kantine flogen wegen des Gewitters durch die Luft. Bäume knickten um und die Tonregie sowie die Struktur des Hauptzelts wurden beschädigt.
Für Sonntag wurden am Festival rund 14'500 Personen erwartet, wobei die meisten von ihnen zum Zeitpunkt der Evakuierung noch nicht eingetroffen waren. Rund 7000 Besucherinnen und Besucher befanden sich auf dem Areal.
Sturmböen von 140 Kilometern pro Stunde
Laut SRF Meteo wurden in Neuenburg Sturmböen von 140 Kilometern pro Stunde gemessen.
Auch andernorts richteten die Unwetter Schäden an: In Zofingen (AG) wurde ein 15-jähriges Mädchen durch eine herabfallende Baumkrone verletzt und musste ins Spital geflogen werden.
Bei einem Segelschiff auf dem Hallwilersee AG/LU sei ein Mast gebrochen, sagt die Polizei. Verletzt wurde niemand, aber das Schiff mit zwei Personen an Bord musste gerettet und abgeschleppt werden. In Schupfart AG schlug zudem der Blitz im Wald ein und verursachte einen «Grossbrand», sagte die Polizei weiter. Total waren alleine im Aargau 34 Feuerwehren im Einsatz.
Betroffen war aber auch die Südostschweiz. Im Kanton St. Gallen rückten die Einsatzkräfte rund 40-mal wegen umgestürzter Bäume, Gegenständen oder Wasser- und Windschäden aus, wie die Kantonspolizei mitteilte. Verletzte waren zu diesem Zeitpunkt keine bekannt.