Die Säntis Schwebebahn AG hat ihre Lehren gezogen aus dem Lawinenniedergang vor einem Jahr. Witterungsdaten und eigene und fremde Beobachtungen zu Wetter und Umwelt würden heute detaillierter und über einen längeren Zeitraum aufgezeichnet, teilten die Bergbahnen am Mittwoch an einer Medienorientierung mit. Auch seien neue Messvorrichtungen installiert worden.
Die Ursache der verheerenden Lawinen vom Januar 2019 wurde in Zusammenarbeit mit dem Institut für Schnee- und Lawinenforschung in Davos untersucht. Aussergewöhnliche Witterungs- und Schneeverhältnisse – eine schwache Schneeunterlage, ein Wärmeeinbruch, gefolgt von starken, kalten Winden und viel Neuschnee – hätten zum Ereignis geführt. Statistisch gesehen sei damit nur alle 100 bis 300 Jahre zu rechnen.
Eine Stütze der Säntisbahn war von einer zweiten Lawine einige Tage später stark beschädigt worden und musste für 450'000 Franken repariert werden. Die Seilbahn stand bis im Mai still.
Wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen.
Bruno Vattioni, Geschäftsführer der Säntis Schwebebahn AG, ist froh, dass das Gröbste vorbei ist. «Wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen», sagte er an der Medienorientierung.
Offene Fragen gibt es noch im Bereich der Finanzen. Noch ist nicht bis ins Detail geklärt, welche Kosten durch die Versicherungen abgedeckt sind und was vom Unternehmen selber bezahlt werden muss.
Und auch beim Seilbahnmast gehen die Abklärungen weiter. Er sei zwar wieder stabil, entspreche aber nicht mehr der Norm. Der Mast muss in zwei bis drei Jahren ersetzt werden. Vattioni kann nicht ausschliessen, dass am Schluss sogar eine neue Bahn gebaut wird: «Das werden die Planungsarbeiten und Abklärungen zeigen».