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Fisch vom Bauernhof Fische anstatt Schweine im Stall: Der Boom ist vorbei

Die Idee: Fische anstatt Schweine oder Kühe im Stall züchten: Eine Idee, die eine Zeit lang immer mehr Bauern überzeugte. Nachhaltige Fische vom Bauernhof – eine einleuchtende Idee. Fisch gilt als gesund, in der Schweiz steigt der Konsum von Jahr zu Jahr. Ein Grossteil des Speisefisches wird importiert. Der Fisch vom Schweizer Fischbauern wäre da eine Lösung.

Das Problem: Die Idee ist nicht so einfach in die Praxis umzusetzen. Fische gelten nicht als Nutztiere, sondern als Wildtiere. Für die Haltung im Stall (Landwirtschaftszone) braucht es eine Bewilligung. Zudem dürfe ein Bauer nicht Vollzeit als Fischzüchter arbeiten, erklärt Ralf Bucher, Geschäftsführer des Bauernverbands Aargau. Viele Bauern hätten den Aufwand unterschätzt. Die Zucht sei oft komplizierter als gedacht, Anlagen werden für zu viele oder zu wenige Tiere ausgelegt, Jungfische sind schwer zu kriegen.

Fischbecken.
Legende: SRF

Die grösste Hürde aber sei der Verkauf. Kunden seien oft nicht bereit, einen höheren Preis für Schweizer Fisch zu bezahlen, wenn der Importfisch günstig ist – auch wenn das ausländische Produkt nicht nachhaltig produziert worden sei. Ein Rückschlag ist auch der kürzlich erfolgte Konkurs eines Fischmäster und -anlagenbauers im Kanton Solothurn.

Die Konsequenz: Im Kanton Aargau seien im Moment rund zehn Bauern in der Fischzucht tätig. Fisch vom Bauernhof bleibe eine Nische, obwohl der Markt vorhanden wäre – bei den hohen Importen, meint Bucher.

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