«Mit ungläubigem Staunen und grossem Unverständnis» habe ein grosser Teil der Primarlehrpersonen davon Kenntnis genommen, dass der Landrat das Fremdsprachenkonzept «Passepartout» und das Französisch-Lehrmittel «Mille Feuilles» fallen lassen will. Mit seinem Entscheid mache der Landrat eine jahrelange aufwändige Arbeit zunichte, schreibt die Kantonalkonferenz der Baselbieter Primarlehrpersonen in einem offenen Brief an die Ratsmitglieder.
Scharfe Kritik am Landrat
Die Kantonalkonferenz fordert in einer Petition den Landrat unter anderem auf, der Tatsache Rechnung zu tragen, dass zwei Drittel der Lehrpersonen keinen Austritt aus «Passepartout» wünsche. Der Lehrplan für die Primarstufe dürfe deshalb nicht angetastet werden, bis das Projekt «Passepartout» ausgewertet ist. Sie fordert zudem, dass «Mille Feuilles» und «New World» weiterhin als Hauptlehrmittel für den Französisch- respektive Englisch-Unterricht eingesetzt werden dürfen. Der Landrat hat vor ein paar Monaten entschieden, diese zu verbieten.
Bei ihrer Stellungnahme stützt sich die Kantonalkonferenz auf eine Umfrage an fast 50 Primarschulen ab, an der sich gegen 600 Lehrpersonen beteiligten (s. Grafik). Das Resultat zeige, «dass die Behauptungen in Bezug auf Passepartout, die Mehrsprachigkeitsdidaktik und die infrage stehenden Lehrmittel für die Mehrheit der Primarlehrpersonen so nicht stimmen».
Die Kantonalkonferenz fordert in ihrer Petition den Landrat auch auf, dafür zu sorgen, «dass in der Primarstufe Ruhe einkehrt» und den Lehrpersonen «wieder mehr Wertschätzung entgegengebracht wird.»