17 Millionen Franken: Mit so viel Geld beteiligt sich die Stadt Aarau am geplanten Fussballstadion im Gebiet Torfeld Süd. Das städtische Stimmvolk hatte sich zum «Erwerb des Miteigentumsanteils» entschlossen – es ist nun bald zehn Jahre her.
Seither hat sich viel verändert: Das Stadionprojekt wurde jahrelang durch Einsprachen verzögert. Inzwischen will die Bauherrin HRS Real Estate kein Einfauszentrum mehr bauen unter dem Stadion, sondern Hochhäuser neben dem Stadion. So will sie den Sportbau «quersubventionieren».
Für SP-Einwohnerratspräsidentin Lelia Hunziker war deshalb klar: Es braucht eine neue Volksabstimmung zur Beteiligung der Stadt am Fussballstadion. Schliesslich sieht das nun geplante Bauprojekt ziemlich anders aus. Eine entsprechende Anfrage hat sie im Mai deponiert.
Nun liegt die Antwort des Stadtrats vor. Unterlegt wird sie mit einem Rechtsgutachten, das der Stadtrat in Auftrag gegeben hatte. Die Antwort: Nein, es braucht keine neue Volksabstimmung. Obwohl das Bauprojekt von damals mit dem Bauprojekt von heute nicht mehr viel zu tun habe.
Aber: Das Aarauer Stimmvolk habe sich mit diesen 17 Millionen nur am eigentlichen Fussballstadion beteiligt. Und dieses Stadion selber bleibe in etwa gleich wie vor zehn Jahren geplant – in Sachen Standort, Grösse, Nutzung. Die «Nebengebäude» zur «Quersubventionierung» seien «keine wesentliche Projektänderung», so der Stadtrat.
Eine neue Volksabstimmung brauche es deshalb nicht. Allerdings: Die Politik wird trotzdem noch über das neue Bauprojekt entscheiden können. Denn für die neu geplanten Hochhäuser neben dem Stadion braucht es eine Änderung der Bau- und Nutzungsordnung (BNO) und einen Gestaltungsplan.
Die Bauherrin HRS übrigens kündigt gegenüber SRF für Dezember die nächsten Schritte an: Dann soll ein «Richtprojekt» vorliegen, eine erste konkrete Vorstellung über die neuen Pläne rund um das Stadion Torfeld Süd. Als Grundlage für die weiteren Planungsschritte der Stadt.