Die Schweizer Bevölkerung wird älter, die Seniorinnen und Senioren fühlen sich aber auch länger jung. Der subjektiv gefühlte Beginn des «Altseins» hat sich von durchschnittlich 69 Jahren, in den 1990er-Jahren, auf rund 80 Jahre erhöht.
Gleichzeitig hat sich die Qualität des Älterwerdens verbessert. Seniorinnen und Senioren bleiben länger gesund und aktiv, sind vergleichsweise besser ausgebildet und finanziell stärker abgesichert.
Freiwilliges Engagement
Viele ältere Menschen engagieren sich freiwillig in Vereinen und Organisationen und noch mehr engagieren sich informell im familiären oder nachbarlichen Umfeld. In den letzten Jahrzehnten hat die Freiwilligenarbeit der Seniorinnen und Senioren leicht zugenommen – allerdings mit einem klaren Einschnitt während der Covid-19-Pandemie.
Am häufigsten engagieren sich Personen ab 65 freiwillig bei der Enkelkinderbetreuung. Auch ein Grossteil der freiwilligen Hilfe für ältere Menschen wird von älteren Menschen geleistet.
Herausforderung Pflege
Heute wollen weniger Seniorinnen und Senioren in ein Alters- oder Pflegeheim, die institutionelle Pflege nimmt seit fünfzehn Jahren kontinuierlich ab. Allerdings nimmt der Pflegeaufwand in den Heimen zu, da der Gesundheitszustand der Personen bei ihrem Eintritt in der Regel schlechter ist.
Seniorinnen und Senioren mit leichtem Pflegebedarf werden häufiger zu Hause gepflegt oder betreut. Von 2010 und 2021 ist der Umfang der häuslichen Pflege von älteren Menschen um 16 Prozent gestiegen.
Ungleichheiten im Alter
Die Lebenssituationen der Personen im «dritten Lebensalter» – zwischen 65 und 80 Jahren – sind diverser geworden. Es gibt mehr Gestaltungsmöglichkeiten für Seniorinnen und Senioren in der Schweiz.
So viele Personen geben an, «Schwierigkeiten» zu haben, um über die Runden zu kommen (subjektive Einschätzung)
Bevölkerungsgruppe | in Prozent der Wohnbevölkerung ab 65 Jahren |
---|---|
Frauen | 6.7 Prozent |
Männer | 6 Prozent |
Schweizer Personen | 4.9 Prozent |
Ausländische Personen | 18.9 Prozent |
keine nachobligatorische Ausbildung | 12.5 Prozent |
Sekundarstufe II | 5.6 Prozent |
Tertiärstufe | 3.8 Prozent |
Allerdings werden dadurch auch soziale Ungleichheiten stärker herausgestrichen. Nicht alle Personen können sich im Alter Gleiches leisten. Merkmale der Armut im Alter sind etwa Geschlecht, Nationalität oder Bildungsstand.