«Lightyear» darf in 14 Ländern im Nahen Osten und Asien nicht gezeigt werden. Wegen eines Kusses zwischen zwei weiblichen Charakteren habe der Pixar-Streifen dort keine Abspielerlaubnis erhalten, sagte ein Insider der Nachrichtenagentur Reuters.
Der Animationsfilm startet diese Woche in den Deutschschweizer Kinos. «Lightyear» ist quasi ein Prequel von «Toy Story» – dem Kult-Trickfilm mit lebendigen Spielzeugen.
«Widerspruch zu Vorgaben für Medieninhalte»
In den Golfstaaten, Ägypten und im Libanon ist der Film verboten, auch Indonesien und Malaysia zeigen den Film nicht. In China – dem weltgrössten Kinomarkt – sei es unwahrscheinlich, dass der Animationsfilm jemals in die Kinos komme. Dort hätten Behörden Änderungen gefordert, die Disney wiederum abgelehnt habe.
Die Vereinigten Arabischen Emirate teilten mit, die Beziehung des gleichgeschlechtlichen Paares widerspreche den Vorgaben für Medieninhalte in dem Land. In vielen Staaten des Nahen Ostens gilt Homosexualität als Verbrechen.
Zensur von «unmoralischen» Inhalten – das Fallbeispiel Jordanien
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Auch in Jordanien ist «Lightyear» verboten. Aus Amman, der Hauptstadt des Landes, berichtet SRF-Korrespondentin Susanne Brunner. Das Land hat verglichen mit anderen Ländern in Nahost eigentlich ein offenes Image – auch dank des Königspaars.
Und: Bereits 1951 schaffte Jordanien das Gesetz der Kolonialmacht Grossbritannien ab, das Homosexualität verbot. «Zum Vergleich: Seit den 1950er-Jahren hatten Homosexuelle in den jordanischen Gesetzbüchern mehr Rechte als Frauen, sogenannte Ehrenmorde waren bis 2013 gesetzlich nicht verboten», so Brunner.
Dass «Lightyear» in Jordanien nicht gezeigt wird, begründet die Korrespondentin auch damit, dass die zuständige Medienbehörde einen Aufruhr vermeiden wollte – denn derzeit ist die Situation im Land angespannt. Teuerung und Arbeitslosigkeit führen zu Protesten. «Der Ärger über einen unmoralischen Film könnte von konservativ-religiösen Kreisen ausgenutzt werden, um die Proteste erst recht anzuheizen.»
Erfahrungen mit Zensur von unliebsamen Szenen hat auch Petra Volpe, die Schweizer Regisseurin von «Die Göttliche Ordnung». Darin geht es um den Kampf ums Frauenstimmrecht in der Schweiz. «Der Film wurde in Jordanien zwar gezeigt», berichtet Brunner. «Aber nur unter der Bedingung, dass eine Szene herausgeschnitten wurde.» In der besagten Szene besuchen Frauen eine Art Selbstfindungsseminar und werden aufgefordert, mit einem Spiegel ihre Vagina zu betrachten. «Das war der jordanischen Medienbehörde zu viel.»
Neben der Hauptfigur Buzz hat in dem Animationsfilm eine Space-Rangerin eine tragende Rolle, die eine andere Frau heiratet. In einer Szene küssen sich die beiden für einen kurzen Moment.
Disney verweigert sich der Zensur
Eine Produzentin des Disney-Films bezeichnete den Widerstand gegen die Szene aus gewissen Ländern als «frustrierend». «Es ist grossartig, dass wir Teil einer gesellschaftlichen Bewegung sein können, die alle mit einschliesst. Aber es ist frustrierend, dass es immer noch Orte auf der Welt gibt, die noch nicht so weit sind.»
Bereits im Mai hatte sich Disney geweigert, gleichgeschlechtliche Referenzen aus dem Marvel-Film «Doctor Strange and the Multiverse of Madness» zu streichen. Saudi-Arabien und weitere Länder der Region zeigten den Film daraufhin nicht.
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