Geschickte Hände können Ärztinnen und Ärzte nicht nur im Berufsalltag gebrauchen, sondern auch in der Musik. Ausnahmsweise tauschen 200 Medizinerinnen und Mediziner aus der ganzen Schweiz Skalpell und Stethoskop gegen Geige oder Klarinette. Zusammen sind sie das Schweizer Mediziner-Orchester SMOMS.
Musikalische Ärztinnen und Ärzte gebe es reichlich, so SMOMS-Gründungsmitglied Ursina Bechtel. Aber: «Die Chancen, in einem guten Laienorchester zu spielen, sind trotzdem nicht so gross.»
Für solche Fälle gibt es für Schweizer Ärztinnen und Ärzte seit fünf Jahren die Möglichkeit, Teil des Mediziner-Orchesters zu sein – und das sogar für einen guten Zweck.
Am 7. und am 8. September 2024 spielen sie zwei Konzerte, in Bern und in Genf. Dabei handelt es sich um Benefizveranstaltungen, wobei die Ticketeinnahmen an die Stiftung Parkinson Schweiz gehen. Zweimal pro Jahr findet ein solches Musikprojekt statt.
Schichtdienste, Rufbereitschaft, Stress. So sieht der Alltag vieler Ärztinnen und Ärzte aus. Regelmässige gemeinsame Proben sind aus diesem Grund nicht möglich. «Wir beginnen mit den Proben zwei oder drei Wochenenden vor den Konzerten», erklärt Bechtel. Und weiter: «Alle bekommen die Noten nach Hause, dann müssen sie sich vorbereiten.»
Haben alle pflichtbewusst geübt, klappen die Stücke in den Proben bereits ziemlich gut und es brauche nur noch den Feinschliff. Auf die nächsten Konzerte bereitet sich das Orchester gerade im Berner Münsingen vor.
Im Ernstfall funktionieren
Etwas machen die Ärztinnen und Ärzte sowohl im Arbeitsalltag als auch bei ihrem Hobby gleich: Im Ernstfall funktionieren sie. Während Amateurmusikerinnen und -musiker bei grossen Auftritten eher zögerlich spielten, könnten die Ärztinnen und Ärzte in der Situation das Beste aus sich herausholen.
Dirigent Philippe Bach sagt dazu: «Das ist vielleicht wie im Beruf. Wenn man operiert, darf man keine Fehler machen. Und das überträgt sich auch auf das Instrument.» Das beeindrucke ihn sehr.