Der US-amerikanische Regisseur und Produzent George Lucas darf als krönenden Abschluss der 77. Filmfestspiele von Cannes ein ganz besonderes Geschenk entgegennehmen. Er erhält die Goldene Ehrenpalme für sein Lebenswerk.
Für die Veranstalter habe die untrennbar mit «Star Wars» verbundene Kinolegende Blockbusterfilmen für immer eine «glanzvolle Geschichte» und Zuschauern in aller Welt ein «einzigartiges Vergnügen» bereitet.
Anfänge seiner Karriere
Lucas wuchs als Sohn eines Schreibwarenverkäufers mit drei Schwestern im ländlichen Modesto im US-Bundesstaat Kalifornien auf. An der University of Southern California in Los Angeles belegte er Seminare zu Filmgeschichte und Animation.
Darauf folgte ein Praktikum beim Hollywood-Studio Warner Brothers, wo er sich mit Regisseur Francis Ford Coppola anfreundete. Coppola überredete Warner, Lucas einen Vorschuss für seinen ersten Science-Fiction-Film «THX 1138» zu zahlen. 1970 floppte der Film an den Kinokassen.
Doch Lucas gab nicht auf und gründete seine eigene Firma «LucasFilm». Damit landete er 1973 mit dem teils autobiografischen Rock-'n'-Roll-Film «American Graffity» einen Riesenerfolg.
Schöpfung von «Star Wars»
Seinen ersten «Star Wars»-Film bastelte Lucas noch mit einem kleinen Team in einer Garage in einem Vorort von Los Angeles. Wenig später gründete er nahe San Francisco das Spezial-Effekt-Imperium Industrial Light & Magic. Sein Weltraum-Märchen «Krieg der Sterne» wurde quasi über Nacht zum bis dahin grössten kommerziellen Erfolg der Filmgeschichte. Es sahnte bei der Oscar-Verleihung 1978 sechs Trophäen ab, darunter für Musik, Sound und Spezialeffekte.
Lucas war als Regisseur und als Drehbuchautor nominiert. Im Gegensatz zu seinem guten Freund Spielberg, dem er später mit Ideen und als Produzent bei der Abenteuerfilmreihe «Indiana Jones» zur Seite stand, hat Lucas aber nie einen Oscar im Wettbewerb gewonnen.
Die Kultfiguren aus «Star Wars»
1980 und 1983 folgten zwei weitere «Star Wars»-Filme, und nach einer jahrelangen Pause zwischen 1999 und 2005 drei zeitlich vor der ersten «Star Wars»-Trilogie spielende Prequels.
Bis heute zieht die «Star Wars»-Saga um den intergalaktischen Kampf zwischen Gut und Böse Millionen von Fans in ihren Bann. Zahllose grosse und kleine Kinogänger begeistern sich für die damals revolutionären Spezialeffekte und Figuren wie den jungen Weltraum-Rebellen Luke Skywalker, den Superschurken Darth Vader oder den piepsenden Roboter R2D2.
Verkauf der Firma und aktuelle Pläne
2012 verkaufte der «Star Wars»-Schöpfer seine Produktionsfirma «Lucasfilm» für rund vier Milliarden Dollar an den Disney-Konzern. Aus dem Filmgeschäft zog er sich danach weitgehend zurück. Aktuell konzentriert er sich auf den Bau seines Museums.
Das «Lucas Museum of Narrative Art» soll die Fantasie der Besucher beflügeln und sie zum Träumen inspirieren «über das hinweg, was für möglich gehalten wird», sagt Lucas in einer Pressemitteilung des Museums. Das futuristische Gebäude nach dem Entwurf des chinesischen Architekten Ma Yansong soll 2025 fertig sein.