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Hitzewelle in Europa Wie unsere Nachbarländer mit der Hitze umgehen

Auch in unseren Nachbarländern wird gerade mächtig geschwitzt. In Italien sind die meisten Schulen und viele Firmen wegen der Ferien noch geschlossen, doch in Frankreich, Deutschland und Österreich hat für viele der Alltag wieder begonnen.

Wie gehen die Schweizer Nachbarn mit der Hitze um? SRF-Korrespondentinnen und -Korrespondenten geben einen Einblick.

Frankreich habe einen Hitzewellenplan, weiss SRF-Korrespondentin Mirjam Mathis aus Paris. Es gelten besondere Vorsichtsmassnahmen in Krankenhäusern und Altersheimen. Arbeitgeber müssten etwa für angemessene Temperaturen und Wasser am Arbeitsplatz sorgen. Hitzefrei bekommen die Arbeitnehmer in Frankreich nicht. Immerhin: Die Schulen Frankreichs sind nicht von der Hitzewelle betroffen, denn diese starten erst wieder in zwei Wochen.

In Deutschland hingegen gebe es keinen generellen Anspruch auf Hitzefrei, sagt SRF-Korrespondentin Alexandra Gubser aus Berlin. Jedes Bundesland entscheide selbst. Nur in Nordrheinwestfalen fällt der Unterricht ab 27 Grad Raumtemperatur gesetzmässig aus. Dafür sei Hitzefrei auf der Baustelle möglich. Seit 1988 seien Bauherren verpflichtet, bei grosser Hitze die Arbeitszeiten anzupassen, Pausen zu verlängern oder Sonnensegel zu installieren. Für Hitzefrei im Büro aber stünden die Chancen schlecht. Denn ein Büro ab 35 Grad gelte lediglich als «ungeeignete Arbeitsstätte».

Laut SRF-Österreich-Korrespondent Peter Balzli gibt es in Österreich keine gesetzliche Hitzefreiregelung. Weder für Schulen noch für den Arbeitsplatz. Zwar würden regionale, unterschiedliche Empfehlungen existieren, doch seien diese unverbindlich. In Wien etwa sei dann hitzefrei, wenn an zwei aneinander folgenden Tagen 35 Grad erreicht würden. In der Praxis aber gebe es so gut wie nie Hitzefrei in Österreich.

10v10, 21.08.2023, 21:50 Uhr

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