Der Konflikt um drei Nonnen und das von ihnen besetzte Kloster in Österreich spitzt sich zu.
Die Ordensschwestern hatten zuletzt ein Angebot zum Verbleib in Goldenstein aus juristischen Gründen abgelehnt.
Nun will der zuständige Stiftsleiter, Propst Markus Grasl, die Angelegenheit vom Vatikan entscheiden lassen, wie sein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sagte.
Die Nonnen gerieten mit der Besetzung und ihrer Medienpräsenz in Konflikt mit Grasl. Diese Woche liess er ihnen eine geplante Vereinbarung zur Beilegung des Streits zukommen.
Besetzung des Klosters in Goldenstein
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Legende:
Die drei Nonnen im Schloss Goldenstein bei Salzburg
Keystone/ANNA SZILAGYI
Schwester Bernadette, Schwester Regina und Schwester Rita hatten Anfang September ein ihnen zugewiesenes Altersheim verlassen, weil sie dort nicht länger leben wollten. Sie verschafften sich Zutritt zum leer stehenden Kloster im Schloss Goldenstein bei Salzburg, wo sie zuvor jahrzehntelang gewohnt und in der Klosterschule gearbeitet hatten.
In dem Dokument, das der DPA vorliegt, sagte Grasl unter anderem zu, dass sie bis auf Weiteres in Goldenstein wohnen könnten, und ihnen Pflegekräfte, ärztliche Versorgung und ein Geistlicher zur Verfügung gestellt würden. Das Gebäude werde auch altersgerecht adaptiert.
Laut einer Stellungnahme, die von einer Sprecherin der Nonnen verbreitet wurde, lehnten die drei Ordensschwestern den Vorschlag unter anderem wegen der Bedingungen ab, die der Propst stellt. Das Dokument habe «den Charakter eines Knebelvertrags», hiess es.
Bedingungen: kein Instagram, kein Anwalt für die Nonnen
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Die Ordensschwestern müssten alle Aktivitäten in sozialen Medien einstellen. Dazu gehört ein Instagram-Kanal, der mittlerweile rund 111'000 Mal abonniert wurde. Die Nonnen, die auch rechtlich gegen die Kirche vorgegangen waren, sollen zudem alle juristischen Schritte unterlassen und sich von ihrem Anwalt trennen.
Ausserdem sei die Zusage für den Verbleib in Goldenstein nur vage formuliert und «juristisch wertlos», hiess es in der Stellungnahme. Grasls Sprecher betonte hingegen, dass die Vereinbarung verbindlich wäre. Doch die Angelegenheit liege «jetzt nicht mehr in den Händen des Propstes».