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Klimasünde Privatjet: Superreiche am Pranger
Aus Rundschau vom 15.11.2023.
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Klimaschutz Privatjets stehen am Pranger

Für Klimaschützer sind Privatjets Klimasünder Nummer 1. Flugplätze rechnen vermehrt mit Protestaktionen.

Galaabend auf dem Flugplatz Lugano-Agno. Zur Party lädt eine Privatjetfirma. Der Anlass ist ein Charity-Event. Es gibt Champagner, auf dem Rollfeld stehen die Flugzeuge.

Die «Rundschau» erhält einen seltenen Einblick in eine verschwiegene Branche. «Ich fliege ziemlich viel», sagt ein Modeunternehmer aus Italien. «Für die Arbeit und zum Vergnügen.» Ein anderer Gast sagt: «Ferien, Arbeit – für alles. Ich fliege bei jeder Gelegenheit.»

Jet-Messe gestürmt

Das passt nicht allen: «Die Superreichen fliegen weiterhin mit Privatjets auf Kurzstrecken, was wir uns in Zeiten der Klimakrise nicht mehr leisten können», sagt Greenpeace-Aktivistin Nina. Zusammen mit rund 100 anderen Aktivistinnen und Aktivisten stürmte die Österreicherin im Frühling die Jet-Messe Ebace auf dem Flughafen Genf. Teilweise ketteten sie sich an die Jets.

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Aktivistin: «In der Klimakrise können wir uns das nicht mehr leisten»
Aus News-Clip vom 14.11.2023.
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Die «Rundschau» trifft Nina in Wien. Ihr ist bewusst, dass sich viele über die Aktionen ärgern: «Ja, das verstehe ich. Aber wir haben lange genug auf den Strassen demonstriert.»

Zehnmal mehr Emissionen als Linienflüge

In der Schweiz starten jeden Tag zwischen 90 und 100 Privat- und Businessjets. Diese verursachen pro Fluggast rund zehnmal mehr Emissionen als ein Linienflugzeug. Laut Bund beträgt der Anteil dieser Flüge sechs bis acht Prozent am Schweizer Luftverkehr. Der Anteil an den Gesamtemissionen in der Schweiz: 0.4 Prozent.

Aber: Je nach Flugzeugtyp können Privatjets während eines mehrstündigen Flugs so viele Emissionen verursachen wie ein Durchschnittsbürger im ganzen Jahr. «Es geht um Klimagerechtigkeit», sagt Aktivistin Nina.

Der Sturm auf die Jet-Messe in Genf oder auch die Farbattacke der «Letzten Generation» auf einen Privatjet auf der Ferieninsel Sylt: Klimaschutzaktivistinnen haben sich die Privat- und Businessjets als Ziel ausgesucht. Zur Kritik und den Aktionen wollen sich viele in der Flugbranche nicht äussern. Zu gross ist die Furcht, sich zum Ziel der Kritiker zu machen.

Wir hoffen es nicht, aber man muss damit rechnen.
Autor: Janine Meier Flugplatzleiterin St.Gallen-Altenrhein

Die «Rundschau» besucht den Flugplatz St.Gallen-Altenrhein. Rund 70 Businessjets sind dort stationiert, der Flugplatz wird vor allem während des World Economic Forums in Davos stark frequentiert.

Rechnet man auch hier mit einer solchen Aktion? Flugplatzleiterin Janine Meier: «Wir hoffen es nicht, aber man muss damit rechnen, dass es passiert auf einem Flugplatz.» Sie sensibilisiert ihre Mitarbeitenden, täglich wird der Sicherheitszaun kontrolliert.

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Leiterin Flugplatz St.Gallen-Altenrhein: «Am wichtigsten ist die Sicherheit»
Aus News-Clip vom 14.11.2023.
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Bei einer allfälligen Störaktion gelte: «Am wichtigsten ist die Sicherheit von Leib und Leben, das heisst die Einstellung des Flugverkehrs», sagt Janine Meier. «Und die Leute dürfen sicher nicht selber eingreifen.»

Rundschau, 15.11.2023, 20:05 Uhr

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