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Nach ESC-Sieg 2024 Nemo ist zurück in der Schweiz – «komplett crazy!»

  • Sichtlich übermüdet, aber überglücklich ist Nemo am Sonntagabend am Flughafen Zürich angekommen.
  • Es fühle sich alles noch gar nicht real an, sagte das 24-jährige Musiktalent am späten Abend beim ersten Medientermin.

Nemo zeigte sich froh darüber, dass am Montag keine Termine anstehen. «Ich werde in den Garten meines Elternhauses gehen, mich hinlegen und versuchen, etwas herunterzukommen.» Nemo braucht gemäss eigenen Aussagen nun einige Tage Zeit, um das Ganze einordnen zu können – und vor allem viel Schlaf.

«Komplett crazy»

«Plötzlich zu einem Ding zu werden, das über mich hinausgeht, ist absurd.» Die vergangenen Wochen seien die ereignisreichste Zeit in Nemos bisherigem Leben gewesen. Nur schon, dass im Flugzeug alle Champagner auf den ESC-Sieg getrunken hätten, sei «komplett crazy».

Bis zu 800'000 Menschen sahen ESC-Sieg von Nemo auf SRF

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Bis zu 800'000 Zuschauerinnen und Zuschauer haben Nemos Sieg in der Finalshow des Eurovision Song Contests auf allen Plattformen von SRF mitverfolgt. Laut einer Auswertung von SRF und Instar Analytics schauten rund 614'000 Menschen gleichzeitig die Live-Übertragung.

Dies entsprach einem Marktanteil von 53.3 Prozent in der Schweiz: der bisher grösste Marktanteil einer Übertragung des Eurovision Song Contests (ESC) durch die Portale und TV-Sender von SRF.

Beim jüngeren TV-Publikum im Alter von zwischen 15 und 59 waren es laut SRF sogar 59 Prozent. Auch die Aftershow und die Medienkonferenz verfolgten zu später Stunde jeweils knapp 70 Prozent des Gesamtpublikums.

Um 23 Uhr trat Nemo in die Ankunftshalle am Flughafen Zürich, wo der ESC-Star von rund hundert Fans frenetisch begrüsst wurde. Viele hatten Transparente und Flaggen dabei, die in den Nichtbinären-Farben gehalten waren, also gelb, weiss, violett und schwarz. An eine solche Flagge hatte sich Nemo bei der nervenaufreibenden Punktevergabe am Samstagabend geklammert.

Der Fanaufmarsch wurde so zur Demonstration für die Rechte von nichtbinären Menschen. Der Empfang sei «mega» gewesen, so Nemo. «Es zeigte mir, wie schön es ist, Teil einer Community zu sein.» Es sei wichtig, dass Nichtbinäre eine Stimme hätten und gehört würden.

Im vergangenen November hatte sich Nemo als nichtbinär geoutet. Das Bieler Musiktalent fühlt sich also weder als Mann noch als Frau. Ein wichtiges Ziel der Community sei es, dass in der Schweiz endlich ein dritter Geschlechtseintrag möglich sei, so Nemo. Bundesrat Beat Jans (SP) hatte am Sonntag bereits ein Gespräch deswegen angeboten.

Austragungsort dürfte im September feststehen

Einer der ersten, die Nemo in Zürich die Hand schüttelten, war der Bieler Stadtpräsident Erich Fehr (SP). «Nemo ist sensationell. Nemo ist Biel», sagte er. Für ihn ist klar, dass Biel bei der ESC-Austragung im kommenden Jahr eine Rolle spielen muss. «Wir suchen jetzt eine Stadt als Partner.» Wo der ESC stattfinden wird, dürfte voraussichtlich im September kommuniziert werden.

Zwei Männer umarmen sich in einem Raum mit Schild 'Ministat'
Legende: Der Bieler Stadtpräsident Erich Fehr ist einer der ersten Gratulanten bei der Heimkehr von Nemo. Keystone

SRF 4 News, 13.6.2024, 6 Uhr ; 

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