Robbie Williams erklärt im Podcast «I’m ADHD! No You’re Not», er habe kürzlich erfahren, dass er unter dem Tourette-Syndrom leide. Ob es sich bei Williams um eine ärztlich gesicherte Diagnose handelt, ist offen – er selbst nennt es «inneres Tourette».
Man würde meinen, der Jubel eines vollen Stadions könnte helfen. Doch was auch immer in mir vorgeht, es nimmt diesen Zuspruch nicht wahr.
Im Unterschied zu den Hauptsymptomen einer Tourette-Erkrankung erwähnt er keine sichtbaren Tics. Stattdessen spricht er von «Intrusive Thoughts», also aufdringlichen Gedanken. Diese können als Begleiterscheinung von Tourette auftreten.
Konkrete Beispiele nennt der britische Popstar nicht. Doch selbst die Liebe seiner Fans könne seine stetigen Gedankenspiralen nicht übertönen: «Man würde meinen, der Jubel eines vollen Stadions könnte helfen. Doch was auch immer in mir vorgeht, es nimmt diesen Zuspruch nicht wahr.»
«Inneres Tourette»? Einordnung von Robbie Williams' Aussagen
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Das Tourette-Syndrom ist eine neurologische Erkrankung, die meist schon im Kindesalter auftritt. Typisch sind unwillkürliche Bewegungen oder Laute, sogenannte Tics. Häufig treten Begleiterscheinungen wie ADHS oder Zwangsgedanken auf.
Robbie Williams spricht in Bezug auf seine Probleme von «innerem Tourette». Er bezieht sich auf aufdringliche quälende Gedanken, die er als unkontrollierbar erlebt.
«Inneres Tourette» ist kein medizinischer Fachbegriff. Ob es sich bei Williams um eine medizinische Diagnose oder nur um eine persönliche Metapher handelt, um seine mentale Problematik zu beschreiben, ist unklar.
Trotz seiner aussergewöhnlichen Karriere mit mehr als 75 Millionen verkauften Tonträgern und erfolgreichen Welttourneen, bezeichnet er Live-Auftritte noch immer als Quelle panischer Angst. Rückhalt fände er dabei stets bei Ehefrau Ayda Field und den vier gemeinsamen Kindern.
Legende:
Williams' jüngste Offenbarung reiht sich ein in eine lange Liste psychischer Belastungen. Bereits 2006 erhielt das ehemalige Mitglied der Boygroup Take That die Diagnose ADHS. Seit Jahren spricht er offen über Depressionen und seine frühere Drogensucht.
Getty Images / Marvin Ibo Guengoer