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Tiefkühlpizza & Co. So gefährlich sind hochverarbeitete Lebensmittel für Kinder

Das Kinderhilfswerk Unicef warnt: Immer mehr Kinder weltweit essen hochverarbeitete Lebensmittel und das hat gefährliche Folgen für die Gesundheit.

Worum geht es? Hochverarbeitete Produkte bestehen häufig aus einer Mischung von Zucker, Salz, ungesunden Fetten und zahlreichen Zusatzstoffen wie Emulgatoren, Farbstoffen oder Aromastoffen. Sie fördern Übergewicht, weil sie sehr viele Kalorien haben und man leicht zu viel isst. 30 bis 50 Prozent unserer Lebensmittel sind hochverarbeitet. Studien mit Kindern zeigen zudem Verbindungen etwa zu chronischen Wachstumsstörungen, Depressionen, Hyperaktivität und Leistungsproblemen in der Schule.

Was sind hochverarbeitete Lebensmittel?

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Die Lebensmittel werden in der sogenannten Nova-Skala eingeteilt. Das ist eine internationale Skala, die von Forschenden der Universität Sao Paulo entwickelt wurde.

Dort werden Lebensmittel in vier Kategorien eingeteilt, ähnlich wie die Lebensmittel-Ampel Nutri-Score.

In der ersten, grünen Kategorie sind unverarbeitete oder nur minimal verarbeitete Lebensmittel. Dazu gehören Gemüse, Früchte, Pilze, Kräuter, Nüsse, Fleisch, Fisch, Eier und Milch. Auch Nudeln, Reis oder Haferflocken sind in der grünen Kategorie und somit unbedenklich.

In der zweiten, gelben Gruppe sind verarbeitete Lebensmittel aus natürlichen Zutaten wie Öl, Salz oder Zucker, homogenisierte Milch, Honig, Backpulver oder Essig.

Zur dritten, orangen Gruppe gehören konservierte, eingelegte oder fermentierte Lebensmittel, die nur wenige Zutaten haben, wie geräucherter Fisch, saure Gurken oder Dosentomaten.

In der vierten, roten Gruppe sind hochverarbeitete Lebensmittel, die viele Verarbeitungsschritte durchlaufen haben, viele Zutaten und Zusatzstoffe enthalten wie Chips, Wurstwaren, Tiefkühlpizza, Tassensuppen oder Softdrinks. Wer zu viel von diesen roten Lebensmitteln ist, kann eher krank werden.

Machen hochverarbeitete Lebensmittel dick? Philipp Schütz ist Leiter der medizinischen Uniklinik am Kantonsspital Aarau und Präsident der eidgenössischen Ernährungskommission. Er sagt: «Die Wissenschaft geht von einem Zusammenhang aus zwischen dem Verzehr von hochverarbeiteten Lebensmitteln und der Tatsache, dass weltweit immer mehr Menschen und auch Kinder übergewichtig sind und an Diabetes leiden.»

Was löst das Übergewicht im Körper aus? Das Übergewicht führe dazu, dass es im Körper eine leichte Entzündung gebe, so Schütz: «Diese Entzündung hat einen Effekt auf Organe wie das Gehirn, die Nieren, das Herz und sie kann Herz-Kreislauf-Erkrankungen auslösen.» Aber auch die Darmbakterien, das sogenannte Mikrobiom, würde durch die hochverarbeiteten Lebensmittel leiden. Zudem werden diese Produkte auch mit Demenz, Depression und Krebs in Verbindung gebracht.

Ein Kühlregal mit zahlreichen Fertigpizzas
Legende: Wer grad keine Lust oder Zeit zum Kochen hat, greift schon mal zu einer Fertigpizza. Wer das zu oft macht und sich nicht ausgewogen ernährt, kann dadurch auch krank werden. Keystone / Gaetan Bally

Was sind die Folgen für Kinder? In der Kindheit und Jugend wächst der Körper am meisten und hat deshalb einen höheren Bedarf an Vitaminen und Mikronährstoffen. Philipp Schütz sagt: «Wenn Kinder sehr viel hochverarbeitete Lebensmittel essen, werden sie übergewichtig, haben aber gleichzeitig einen Mangel an Vitaminen und anderen wichtigen Nährstoffen.» Haben schon Kinder schlechte Ernährungsgewohnheiten und Übergewicht, prägt sie das ein Leben lang: «Sie haben später ein erhöhtes Risiko für Übergewicht, Diabetes und verschiedene andere chronische Krankheiten.»

Welche Rolle spielt die Werbung bei Kindern? Eine grosse, sagt Arzt Philipp Schütz: Hochverarbeitete Lebensmittel würden marketingmässig so angepriesen, als ob sie besonders gut seien für Kinder. Das sei aber ein Trugschluss: «Ein frischer Apfel ist viel gesünder als ein Apfel-Smoothie.» Darum sei es wichtig, dass Eltern wüssten, welche Lebensmittel wirklich gesund seien.

Ist jedes hochverarbeitete Lebensmittel gefährlich? «Nein», sagt Philipp Schütz vom Kantonsspital Aarau, «wichtig ist, ob sich jemand grundsätzlich ausgewogen ernährt.» Wer viel Früchte und Gemüse konsumiere, selber koche und viel unverarbeitete Lebensmittel esse, dürfe sich zwischendurch auch mal eine Tiefkühlpizza oder einen Sack Chips gönnen, sagt der Arzt. Die Menge mache es aus: «Bei einer gesunden Ernährung ist es viel weniger problematisch, mal ein Süssgetränk zu konsumieren, als wenn man sich praktisch nur von hochverarbeiteten Lebensmitteln ernährt.»

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News Plus, 3.12.2025, 17:15 Uhr ; 

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