Es ist für alle drei beteiligten Parteien ein wichtiges Projekt: für den Bund, den Kanton Wallis und für die Einwohnergemeinde Zermatt. Die drei Parteien haben eine Vereinbarung unterzeichnet, damit der weltweit bekannte Touristenort Zermatt sicherer erreichbar ist. Am Donnerstagabend wurde das Projekt der Urversammlung in Zermatt vorgestellt.
Fällt im Winter viel Schnee, werden Strasse und Bahnlinie zwischen Täsch und Zermatt öfter durch Lawinen verschüttet. Dann ist Zermatt nur noch über die Luftbrücke per Helikopter erreichbar.
Ein neuer Bahntunnel soll nun die Verbindungen zwischen Täsch und Zermatt sicherer machen. Kostenpunkt: 327 Millionen Franken. Die Bauzeit wird auf rund zehn Jahre geschätzt.
Gleichzeitig wird der Kanton Wallis den Strassenabschnitt sanieren und den Lawinenschutz verbessern. Im November 2021 soll das Kantonsparlament die dafür benötigten 30 Millionen Franken sprechen.
Geld gegen Auflage
Die Steuermillionen haben jedoch einen Haken: Trotz sichererer Verbindung bleibt die Zufahrt nach Zermatt beschränkt. Mit dem Motorfahrzeug in den sonst verkehrsfreien Ort fahren dürfen zum Beispiel nur Anwohnerinnen und Anwohner, Angestellte, die in Zermatt arbeiten, Bauern oder die Rettungsdienste. Diese Beschränkung gilt schon seit 1978.
Nun fordern jedoch vereinzelte Zermatterinnen und Zermatter, dass das Verkehrsregime gelockert wird. Für Touristen sei dies attraktiver, statt auf die Bahn umsteigen zu müssen.
Gemeinde, Bund und Kanton wollen jedoch von einer Lockerung nichts wissen. Vielmehr strebt Zermatt an, den Fussverkehr noch mehr zu fördern.