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Grosses Wasserkraftwerk Projekt Triftgletscher nimmt nächste Hürde

Das Projekt eines grossen Wasserkraftwerks im Gebiet Trift oberhalb von Gadmen ist einen Schritt weiter. Der Bundesrat hat den vom Kanton Bern eingereichten Schutz- und Nutzungsplan fürs Wasser in diesem Gebiet genehmigt. Wie aus einer Mitteilung der Landesregierung hervorgeht, sieht der Plan vor, dass die Restwassermengen unterhalb des geplanten Stausees die normalen Mengen gemäss Gewässerschutzgesetz unterschreiten. So sollen in der Triftau seltene Lebensräume nicht mehr regelmässig überschwemmt werden, sondern künftig noch zweimal pro Jahr.

Wohl höhere Energieproduktion

Der Bundesrat hat den Plan dennoch genehmigt, weil die Kraftwerke Oberhasli (KWO) AG künftig auf die Nutzung des Wendenwassers, des Giglibachs und des Treichigrabens verzichten. Zudem wird ein Teil des Gadmenwassers aufgewertet und das Urbachwasser zugunsten von Seeforellen revitalisiert.

In Ausnahmefällen könnten die Kantone Restwassermengen festlegen, die das gesetzliche Minimum unterschreiten, schreibt der Bundesrat. Es brauche aber geeignete Massnahmen zum Ausgleich. Im Fall des Triftprojekts führt die Gewährung dieser Ausnahme dazu, dass die Energieproduktion um 10 Gigawattstunden pro Jahr höher ausfallen wird. Das entspricht dem Energieverbrauch von rund 2000 durchschnittlichen Haushalten.

KWO AG freut sich

Die KWO respektive ihre Aktionäre wollen gegen 400 Millionen Franken ins Staumauer- und Kraftwerkprojekt in der Nähe des Sustenpasses stecken. Im Herbst 2017 reichten die Kraftwerke beim Kanton das Konzessionsgesuch ein. KWO-Mediensprecher Thomas Huber sagte am Freitag auf Anfrage, nach dem Ja des Bundes zum Schutz- und Nutzungsplan könne das Konzessionsgesuch dem bernischen Grossen Rat vorgelegt werden. Der Entscheid sei für das Unternehmen sehr positiv.

Der bernische Grosse Rat sprach sich im Juni des letzten Jahres dafür aus, dass die BKW die Realisierung des Projekts vorantreibt. Die BKW hält die Hälfte der Aktien der KWO AG. Gewisse Umweltorganisationen bekämpfen das Projekt, andere nicht.

Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr ; 

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