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14 Jahre nach Atomkatastrophe Japans Premier verteilt Fukushima-Erde an seinem Amtssitz

Vertrauensbildende Massnahme: Regierungschef Shigeru Ishiba will zeigen, dass die schwach radioaktive Erde ungefährlich ist.

Dutzende Säcke mit schwach radioaktiver Erde, die nach der Atomkatastrophe von Fukushima in der Nähe des verunglückten Kraftwerks eingesammelt worden war, sind zum Amtssitz von Japans Regierungschef Shigeru Ishiba transportiert worden.

Säcke mit Fukushima-Erde
Legende: Die Säcke mit der kontaminierten Erde wurden am Samstag im Vorgarten seines Amtssitzes mitten im Zentrum von Tokio von einem Lastwagen abgeladen. Keystone/AP/Kyodo News

Mit der Aktion will die Regierung zeigen, dass die Erde ungefährlich ist. Laut Medienberichten soll sie in Blumenbeeten verstreut werden.

Verheerende Nuklearkatastrophe in Japan

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Archivaufnahme
Legende: Tsunami erreicht Japans Nordostküste (11. März 2011). Keystone/AP/Tomohiko Kano

Das am Meer gelegene Atomkraftwerk Fukushima war kurz nach einem schweren Seebeben am 11. März 2011 von einem fast 15 Meter hohen Tsunami getroffen worden. Das Kühlsystem des Kraftwerks fiel aus, in drei der sechs Reaktoren kam es zur Kernschmelze. Es war das schlimmste Atomunglück seit der Tschernobyl-Katastrophe von 1986.

Kurz nach der Katastrophe war eine Schicht kontaminierten Bodens von weiten Landstrichen in der Region Fukushima abgekratzt worden. Eine riesige Menge Erde – rund 14 Millionen Kubikmeter – wird seitdem in Anlagen in der Nähe des Kernkraftwerks gelagert.

Wie eine Röntgenbestrahlung

Die Regierung hat eine Frist bis 2045 für die Verlegung in andere Teile des Landes gesetzt. Der Grossteil der gelagerten Erde enthält laut Regierung geringe Strahlungswerte. Diese seien höchstens so hoch, wie in etwa die Belastung durch eine Röntgenstrahlung pro Jahr.

Trotz dieser Versicherung gibt es kaum eine Region in Japan, die zur Abnahme der kontaminierten Erde bereit ist.

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