- Japan bereitet rund 15 Jahre nach der Atomkatastrophe in Fukushima das Wiederanfahren des weltgrössten Atomkraftwerks Kashiwazaki-Kariwa am Japanischen Meer vor.
- Das Parlament der Präfektur Niigata stimmte der Entscheidung von Gouverneur Hideyo Hanazumi zu, die Inbetriebnahme zu genehmigen.
Nach dem Super-GAU in Fukushima im Jahr 2011 infolge eines schweren Erdbebens und eines dadurch ausgelösten gewaltigen Tsunami waren in Japan alle 54 Reaktoren im Land abgeschaltet worden, einschliesslich derer in Kashiwazaki-Kariwa. Seitdem hat Japan 14 der 33 noch betriebsfähigen Atomreaktoren wieder ans Netz genommen, um sich von importierten fossilen Brennstoffen unabhängiger zu machen.
Kashiwazaki-Kariwa wird nun das erste Atomkraftwerk des Betreibers Tepco sein – jenes Konzerns, der das havarierte Atomkraftwerk Fukushima Daiichi betrieb.
Widerstand in der Bevölkerung
Gegen breiten Widerstand in der Bevölkerung hatte die Atomaufsicht 2017 die Reaktoren 6 und 7 in Kashiwazaki-Kariwa für sicher erklärt. Sie hätten die nach Fukushima verschärften Sicherheitsauflagen erfüllt.
Mit der jetzt erfolgten abschliessenden Zustimmung durch die Präfektur dürfte voraussichtlich im nächsten Monat der Reaktorblock 6 in Kashiwazaki-Kariwa wieder in Betrieb gehen, wie lokale Medien berichteten. Tepco drängte seit langer Zeit darauf, eigene Atomreaktoren wieder hochfahren zu dürfen, um die hohen Importkosten für ersatzweise betriebene Wärmekraftwerke zu senken.