In Berlin haben mehrere Zehntausend Menschen gegen die Corona-Politik demonstriert.
Weil die Abstände und die Schutzkonzepte nicht eingehalten werden, hatte die Polizei am Mittag den Demonstrationsumzug ausgelöst.
Die Kundgebung am Abend wurde aber durchgeführt.
Gemäss der Polizei kam es zu Sachbeschädigungen und Flaschenwürfen. Mehrere Personen wurden festgenommen.
Auf einer Grosskundgebung am Samstag an der Siegessäule forderte der Initiator Michael Ballweg von der Stuttgarter Initiative Querdenken, alle zum Schutz vor dem Virus erlassenen Gesetze unverzüglich aufzuheben. Auch müsse die Bundesregierung geschlossen zurücktreten, sagte er unter grossem Beifall. Zugleich dankte Ballweg der Berliner Polizei, weil diese die friedlichen Proteste ermöglicht habe.
Aufgerufen zum Protest hatte die Stuttgarter Initiative Querdenken 711. Sie hatte mit rund 22'000 Teilnehmern gerechnet, es kamen aber deutlich mehr. Es gab auch Gegenproteste, unter anderem aus der linken Szene.
Reichsadler und andere Symbole
Auch AfD-Politiker und andere rechte Gruppen hatten zur Teilnahme aufgerufen. Am Brandenburger Tor und anderen Orten waren auch Flaggen mit Reichsadler, T-Shirts in Frakturschrift und andere Symbole von Rechtsextremisten zu sehen.
SRF-Korrespondentin: «Eine kleine, wenn auch laute, Minderheit»
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SRF-Korrespondentin Bettina Ramseier war in Berlin vor Ort. Sie hat beobachtet, was an der Demonstration lief – aber auch die Reaktionen im Internet im Auge behalten. «Es gab sehr viele empörte Reaktionen in den sozialen Netzwerken. Und zwar nicht nur wegen der Ansichten der Demonstrierenden, sondern vor allem wegen deren Verhalten, da sie kein Abstand hielten und keine Masken trugen.»
Denn 90 Prozent der Deutschen hielten die Coronamassnahmen der Bundesregierung für sinnvoll und angemessen. «Sie halten sich dran im Sinne der Allgemeinheit. Deutschland ist bisher damit gut gefahren. Jetzt gibt es eine kleine, wenn auch sehr laute Minderheit, die tanzt der grossen Mehrheit auf der Nase herum.» Das werde sicher auch politisch noch zu reden geben.
Insgesamt versammelte sich aber auf der Friedrichstrasse, wo die Demo starten sollte, und später an der Siegessäule eine breite Mischung von Bürgern, darunter Junge und Alte sowie auch Familien mit Kindern.
Einen geplanten Demonstrationszug am Mittag hatte die Polizei nicht starten lassen, weil die Mindestabstände zum Infektionsschutz nicht eingehalten wurden. «Es bleibt uns leider keine andere Möglichkeit: Wir sind an den Versammlungsleiter der Demo herangetreten und haben ihm mitgeteilt, dass seine Versammlung polizeilich aufgelöst wird», teilte die Polizei per Twitter mit. Wie schnell das umgesetzt wird – ist noch offen.
Polizei nimmt Attila Hildmann fest
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Der ehemalige Fernsehkoch und Verschwörungstheoretiker Attila Hildmann, eines der Gesichter der Proteste, heizte vor der russischen Botschaft die Menge an und behauptete, er stehe auf Botschaftsgebiet und die Polizei hätte dort keine Befugnisse. Er bezeichnete die Bundesrepublik als «parasitäres System».
Zudem forderte er die Polizei dazu auf, sich auf die Seite der Verschwörungstheoretiker zu stellen. Die Polizei unterbrach Attila Hildmann während seiner Rede vor der russischen Botschaft und nahm ihn in Gewahrsam.
Gemäss dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) reagierten die meisten Demonstranten friedlich auf die Ankündigung der Polizei. Es kam aber offenbar auch zu Sachbeschädigungen und sonstigen Zwischenfällen.
Laut der Polizei soll es zu Flaschenwürfen gekommen sein, auch sollen Baucontainer in Brand geraten sein. Einige Personen hätten auch die Fahrbahn blockiert. Mehrere hundert Menschen wurden festgenommen.
Die Berliner Polizei hatte sich auf einen Grosseinsatz vorbereitet. Eigentlich wollte sie die Versammlungen verbieten, sie unterlag jedoch vor Gerichten. Die Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Berlin gegen die Verbotsverfügung der Polizei wurde in der Nacht zum Samstag bekannt. Insgesamt stehen rund 3000 Polizisten bereit.
Auch Neffe von John F. Kennedy anwesend
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Unter Verweis auf den berühmten Berlin-Besuch von US-Präsident Kennedy 1963, sagte US-Rechtsanwalt, Umweltaktivist und Impfgegner Robert Francis Kennedy junior, sein Onkel sei damals nach Berlin gekommen, weil in der Stadt die Front gegen Totalitarismus verlaufen sei. «Heute ist Berlin wieder die Front gegen Totalitarismus», sagte er.
Kennedy junior wandte sich in seiner Rede auf der Kundgebung gegen den Aufbau des neuen 5G-Mobilfunknetzes, warnte vor einer Totalüberwachung und attackierte in diesem Zusammenhang unter anderem Microsoft-Gründer Bill Gates.
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