- Die Goldene Palme des Filmfestivals Cannes geht an den US-amerikanischen Regisseur Sean Baker für seinen Film «Anora».
- Die französische Regisseurin Coralie Fargeat ist bei den Filmfestspielen Cannes mit dem Preis für das beste Drehbuch ausgezeichnet worden.
- Den Preis für die beste Darstellerin teilen sich die spanische Schauspielerin Karla Sofía Gascón mit Zoe Saldana, Selena Gomez und Adriana Paz.
Mit seinem Film «Anora» hat der US-amerikanische Regisseur Sean Baker die Goldene Palme der Filmfestspiele von Cannes gewonnen, gab die Jury bekannt. Der Film setzte sich gegen 21 andere Wettbewerbsfilme durch. Entschieden hat eine Jury unter dem Vorsitz der Regisseurin Greta Gerwig.
«Anora» erzählt von einer Striptease-Tänzerin namens Ani, die einen Oligarchen-Sohn kennenlernt. In jugendlicher Sorglosigkeit heiratet der Junge Ani nach nur wenigen Tagen – zu grossem Missfallen seiner Eltern, die alles in Bewegung setzen, um das wieder rückgängig zu machen.
Der Grosse Preis der Jury, die zweitwichtigste Auszeichnung des Festivals, ging an «All We Imagine as Light» von der indischen Regisseurin Payal Kapadia.
«Revolution hat noch nicht begonnen»
Die Regiesseurin von «The Substance», Coralie Fargeat, dankte auf der Bühne ihrer Hauptdarstellerin Demi Moore und sagte: «Der Film handelt von Frauen und davon, was Frauen in der Welt immer noch erleben müssen.»
Sie dankte allen Frauen, die ihre Stimme erheben und sagte: «Ich glaube wirklich, wir brauchen eine Revolution, und ich glaube nicht, dass sie schon begonnen hat.»
Die 77. Filmfestspiele gehen am Samstagabend mit der Verleihung der Goldenen Palme und weiteren Auszeichnungen zu Ende. Durch die Abschlussgala führt die französische Schauspielerin Camille Cottin.
Beste Darstellerinnen
Die spanische Schauspielerin Karla Sofía Gascón teilt sich den Preis für die beste Darstellerin beim Filmfest Cannes mit Zoe Saldana, Selena Gomez und Adriana Paz. Alle vier spielen Rollen im Musical «Emilia Pérez» von Jacques Audiard. Normalerweise wird der Preis nur an eine Person vergeben.
Die 52-jährige Gascón ist die erste Transfrau, die die Auszeichnung in Cannes erhält. Der Film erzählt von einem mexikanischen Kartellboss, der sein Geschlecht zur Frau angleichen lässt und anschliessend frühere Verbrechen sühnen will.
Mohammed Rassulof erhält Spezialpreis in Cannes
Der iranische Regisseur Mohammed Rassulof ist mit einem Spezialpreis der Jury ausgezeichnet worden. Der 1972 geborene Filmemacher flüchtete vor kurzer Zeit aus dem Iran, wo er zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden war.
Es war lange unklar, ob er zum Filmfest kommt. Sein Film «The Seed of the Sacred Fig» erzählt von den Protesten im Iran nach dem Tod der jungen Kurdin Jina Mahsa Amini im September 2022. Die Lage im Land wird anhand der Spannungen in einer Familie erzählt.