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Abwehr von Migranten Litauen baut Zaun an Grenze zu Belarus

  • Litauen hat mit dem angekündigten Bau eines Drahtzauns entlang der Grenze zu Belarus begonnen. Dies teilten das Militär und der Grenzschutz mit.
  • Der Zaun solle die Einreise von Migrantinnen und Migranten in die Europäische Union verhindern.
  • Zuvor hatte der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko angekündigt, dass sein Land Migranten nicht länger aufhalten wolle, die die Grenze nach Litauen überqueren möchten.

Nach Angaben eines Grenzschutzsprechers sollen Soldaten beim Kurort Druskininkai in der Nähe des Dreiländerecks zu Belarus und Polen die Barriere errichten. Die Länge dieses Grenzabschnitts betrage 30 Kilometer, sagte er laut Agentur BNS in Vilnius. 

Der erste Abschnitt des Zauns sei 500 Meter lang, 1.80 Meter hoch und bestehe aus Stacheldraht, teilte derweil eine litauische Militär-Sprecherin mit.

Das EU-Land Litauen hatte das Vorhaben am Mittwoch angekündigt. Es sollten auch Soldaten eingesetzt werden, um die illegale Einreise von Migranten aus dem Nachbarland zu verhindern.

Litauische Grenzschützer halten am 7. Juli Migranten an der litauisch-weissrussischen Grenze in Kalviai, Litauen, fest.
Legende: Litauische Grenzschützer halten am 7. Juli Migranten an der litauisch-weissrussischen Grenze in Kalviai, Litauen, fest. Reuters

Verhaftung Protassewitschs als Anfang

Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hatte angekündigt, dass sein Land Migranten nicht länger daran hindern werde, die Grenze nach Litauen und somit zur EU zu überqueren.

Er reagierte damit auf Sanktionen der EU, die verhängt wurden, nachdem Belarus einen Ryanair-Flug zur Landung in Minsk zwang und anschliessend den an Bord sitzenden belarussischen Oppositionellen Roman Protassewitsch festnahm.

Litauen und Polen greifen mehr Migranten auf

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Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat der EU wiederholt damit gedroht, als Reaktion auf die gegen Minsk verhängten Sanktionen Flüchtlinge aus Kriegsgebieten durchzulassen.

Besonders stark davon betroffen ist Litauen, das eine fast 680 Kilometer lange Grenze zu Belarus hat. Nach offiziellen Angaben wurden bereits mehr als 1500 Menschen aufgegriffen – von ihnen 37 innerhalb von 24 Stunden, wie der Grenzschutz mitteilte.  

Vorwiegend stammen die Flüchtlinge aus Ländern des Nahen Ostens und Afrikas. Die meisten haben in Litauen bereits Asyl beantragt.

Aber auch der polnische Grenzschutz greift derzeit mehr Migranten an der Grenze zu Belarus auf. In diesem Jahr seien es bislang 235 Flüchtlinge gewesen, davon allein seit Anfang Juli 90 Personen, sagte eine Sprecherin der Behörde der Deutschen Presse-Agentur. Im gesamten Jahr 2020 waren es 114 gewesen.

SRF 4 News, 09.07.2021, 12 Uhr

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