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Ärzte fordern Spital-Verlegung «Assange könnte im Gefängnis sterben»

  • Mehr als 60 Ärzte sehen das Leben des in Grossbritannien inhaftierten Wikileaks-Gründers Julian Assange in Gefahr.
  • In einem am Montag veröffentlichten Brief an die britische Innenministerin warnten sie, Assange benötige dringend Hilfe.
  • Dafür müsse er aus dem Hochsicherheitsgefängnis südöstlich von London in eine Universitätsklinik verlegt werden.

«Die medizinische Lage ist dringend. Es gibt keine Zeit zu verlieren», schrieben die Mediziner aus acht Staaten, darunter Deutschland. Andernfalls bestünden «wirkliche Sorgen», dass Assange «im Gefängnis sterben könnte». Bei ihrer Einschätzung stützten sie sich nach eigenen Angaben auf Augenzeugenberichte von Assanges Gerichtstermin am 21. Oktober sowie auf einen Bericht von UNO-Berichterstatter Nils Melzer.

Die Ärzte äusserten Zweifel daran, dass Assange physisch und psychologisch fit genug ist für die anstehenden Anhörungen zur von den USA beantragten Auslieferung.

Assange droht lebenslange Haft

Seit April sitzt Assange in Grossbritannien eine fast einjährige Haftstrafe wegen Verstosses gegen Kautionsauflagen ab. Zuvor hatte er sich sieben Jahre lang in der ecuadorianischen Botschaft in London versteckt, um einer Auslieferung nach Schweden wegen Vergewaltigungsvorwürfen zu entgehen. Die schwedische Justiz hatte vergangenen Dienstag die Ermittlungen gegen Assange wegen mutmasslicher Vergewaltigung eingestellt.

In den USA ist der Wikileaks-Gründer wegen der Veröffentlichung geheimer Dokumente und Verstösse gegen das Anti-Spionage-Gesetz angeklagt. Derzeit läuft das Auslieferungsverfahren dazu in Grossbritannien. Im Falle eines Schuldspruchs in allen Anklagepunkten in den USA droht ihm dort lebenslange Haft.

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