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Aktivisten in Grünheide (D) Baumhäuser im Protestcamp gegen Tesla dürfen bleiben

  • Die Baumhäuser im Protestcamp gegen die Erweiterungspläne des E-Autobauers Tesla in Grünheide, Deutschland, dürfen bleiben.
  • Das Verwaltungsgericht in Potsdam wies entsprechende Auflagen der Polizei zurück.
  • Eine Räumung des Camps am europaweit einzigen Autowerk von Tesla ist damit vorerst nicht möglich.

Die «allgemeinen Erwägungen zu einer Unvereinbarkeit des Protestcamps einschliesslich der Baumhäuser mit naturschutzrechtlichen und baurechtlichen Vorschriften für die versammlungsrechtlich gebotene Gefahrenprognose» reichten laut der Begründung des Gerichts nicht aus.

Mehrere Baumhäuser.
Legende: Die Aktivisten halten das Waldstück bereits seit rund drei Wochen besetzt. KEYSTONE/DPA/Jörg Carstensen

Auch habe sich die Versammlungsbehörde nicht «im gebotenen Masse» mit dem Umstand befasst, dass die Versammlungsfreiheit durch die Grundrechte geschützt ist. Gegen die Entscheidung ist noch eine Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg möglich.

Die Auflagen waren am vergangenen Freitag von Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) vorgestellt worden. Sie sahen neben dem Abbau der Baumhäuser ein striktes Betretungsverbot der Bauten vor. Die Aktivisten lehnten das ab und gingen gegen die Auflagen mit einem Eilantrag am Verwaltungsgericht vor, das seinerseits die Auflagen bis zur Entscheidung am Dienstag einfror.

Bürger gemäss Befragung gegen Erweiterung der Fabrik

Etwa 80 Aktivisten besetzen derzeit einen Teil eines Waldes an der Fabrik des E-Auto-Herstellers. Ihr Ziel ist es, eine Rodung des Waldstücks im Zuge einer geplanten Erweiterung des Geländes mitsamt Güterbahnhof zu verhindern. Ende Februar hatten sie ihr Camp errichtet.

Eine Mehrheit der Bürger von Grünheide hatte in einer Bürgerbefragung gegen eine Erweiterung der Fabrik gestimmt. Die Gemeinde Grünheide schlägt in dem Konflikt vor, nur noch etwa die Hälfte des Waldes zu roden.

Die Polizei hatte die Aufforderung zum Rückbau der Baumhäuser mit einem hohen Gefährdungspotenzial für die Menschen in dem Camp begründet. Die Aktivisten lehnten das ab, weil die Baumhäuser elementarer Bestandteil ihres Protestes seien. Innenminister Stübgen hatte am Freitag gesagt, dass Verstösse gegen die Auflagen ein Ende der Versammlung zur Folge haben könnte. Den Begriff «Räumung» vermied er.

Die Aktivisten hatten das Camp wie eine Demonstration als politische Versammlung angemeldet. Solche Veranstaltungen unterliegen dem Versammlungsrecht und müssen von der Polizei nicht extra genehmigt werden. Sie können aber unter bestimmten Umständen untersagt oder mit Auflagen versehen werden.

Audio
Archiv: Brandanschlag löst neue Diskussionen um Teslafabrik aus
aus Echo der Zeit vom 08.03.2024. Bild: SRF/Simone Fatzer
abspielen. Laufzeit 5 Minuten 59 Sekunden.

SRF 4 News, 12.03.2024, 06:00 Uhr;

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