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Angespannte Lage Erneut Tote bei Protesten im Sudan

  • In der Hauptstadt des Sudans sind am Sonntag erneut zehntausende Menschen auf die Strasse gegangen.
  • Sie fordern von der Militärregierung die Machtübergabe an eine Zivilregierung.
  • Nach Angaben der Behörden wurden bei den landesweiten Protesten mindestens sieben Menschen getötet.

Video
Aus dem Archiv: Tote und Verletzte bei Demonstrationen im Sudan
Aus Tagesschau vom 03.06.2019.
abspielen. Laufzeit 55 Sekunden.

Zahlreiche Personen seien zudem verletzt worden. Mehrere Schwerverletzte, die von Kugeln der Milizen des Militärrates getroffen worden seien, würden in der Hauptstadt Khartum und in den Provinzen in Spitälern behandelt.

Es waren die ersten Massenproteste seit der gewaltsamen Auflösung des zentralen Protestlagers in der Hauptstadt, bei der am 3. Juni dutzende Menschen getötet worden waren. Die hohen Teilnehmerzahlen waren umso erstaunlicher, als der Militärrat seit Wochen den Internetzugang blockiert.

«Gerechtigkeit für die Märtyrer»

Der sudanesische Berufsverband SPA bezeichnete die Proteste als «monumental und einzigartig». Er hatte die Demonstranten in Khartum im Onlinedienst Twitter aufgerufen, zum Präsidentenpalast zu ziehen, «um Gerechtigkeit für die Märtyrer» vom 3. Juni und «eine bedingungslose Machtübergabe an die Zivilbevölkerung» zu fordern.

Die Polizei setzte Augenzeugen zufolge im Norden und Osten Khartums Tränengas gegen die Demonstranten ein. Die gefürchtete paramilitärische Einheit RSF war mit Maschinengewehren bewaffnet an mehreren Plätzen in Khartum präsent. Er werde keinen «Vandalismus» tolerieren, warnte der Leiter der Einheit, Mohamed Hamdan Dagalo.

Karte Afrikas mit dem Sudan (markiert).
Legende: SRF

Nach Angaben der Militärregierung kamen damals beim Sturm auf das Lager rund 60 Menschen ums Leben, die Opposition sprach von über 100 Todesopfern.

Nach drei Jahrzehnten an der Macht war der sudanesische Präsident Omar al-Baschir im April von den Streitkräften gestürzt worden. Dem Putsch waren monatelange Massenproteste vorausgegangen. Seitdem ringen die Militärführung und die Opposition um die Bildung einer Übergangsregierung.

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