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Zwei Angriffe in Jerusalem innert 24 Stunden
Aus Tagesschau vom 28.01.2023.
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Angriffe in Jerusalem Nach Angriffen sollen Israels Bürger leichter an Waffen kommen

  • Israels Sicherheitskabinett hat nach den beiden Terrorangriffen mit sieben Toten und fünf Verletzten in Ost-Jerusalem neue Massnahmen zur Terror-Bekämpfung beschlossen.
  • So sollen israelische Bürger etwa leichter und schneller Lizenzen für Schusswaffen bekommen.
  • International wurden die Anschläge verurteilt.
Benjamin Netanjahu vor israelischen Flaggen
Legende: Vor einer Dringlichkeitssitzung des Sicherheitskabinetts kündigte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu eine «starke» Antwort an. Archiv/Keystone/AP Photo/Sebastian Scheiner, Pool

Details dazu nannte das Kabinett nicht. Israel will zudem Angehörigen von Attentätern, die Terrorismus unterstützen, Sozialversicherungsansprüche und Gesundheitsleistungen entziehen. Ob und wie genau überprüft werden soll, ob jemand Terror-Unterstützer ist, war zunächst unklar.

Weitere Attentate offenbar verhindert

Am Freitagabend hatte ein Attentäter auf Besucher einer Synagoge geschossen und sieben Menschen getötet sowie drei weitere verletzt. Am Samstag griff ausserdem ein gerade mal 13 Jahre alter Junge zwei Männer in einer israelischen Siedlung in Ost-Jerusalem an. Der Palästinenser verletzte Vater und Sohn dabei schwer. Bewaffnete Passanten schossen schliesslich auf den Jungen, der anschliessend medizinisch versorgt wurde.

Trauernde während der Beerdigung von Opfern des Attentats auf die Synagoge.
Legende: Trauernde während der Beerdigung von Opfern des Attentats auf die Synagoge. Keystone/EPA/ATEF SAFADI

Bei zwei Vorfällen im Westjordanland versuchten Bewaffnete am Samstagabend weitere Angriffe auf Israelis zu verüben. In der Siedlung Kedumim westlich der Stadt Nablus verhinderten nach Angaben der Armee Wachleute ein Attentat. Sie hätten den «Terroristen» entdeckt und «neutralisiert». Unklar war zunächst, ob der Angreifer tot ist.

Ein weiterer Mann gab laut israelischem Militär in einem Restaurant in der Nähe der Stadt Jericho einen Schuss ab und flüchtete vom Tatort. Medien berichteten, er habe Probleme mit seiner Waffe gehabt. Das verhinderte womöglich weitere Schüsse – und Opfer.

Israel hatte 1967 das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Dort leben heute mehr als 600 000 israelische Siedler. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen unabhängigen Staat Palästina mit dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems als Hauptstadt.

Mein Herz bricht bei der Nachricht von den schrecklichen Terroranschlägen am Schabbat in Jerusalem.
Autor: Izchak Herzog Israels Präsident

«Mein Herz bricht bei der Nachricht von den schrecklichen Terroranschlägen am Schabbat in Jerusalem», sagte Israels Präsident Izchak Herzog. Neben westlichen Staaten verurteilten auch mehrere arabische Länder die Angriffe. Saudi-Arabien, das mit Israel keine diplomatischen Beziehungen unterhält, teilte mit, «jegliche Angriffe auf Zivilisten» abzulehnen.

Mehrere Länder und internationale Organisationen wie die UNO verurteilten die Angriffe. Darunter auch die Schweiz: Das Aussendepartement EDA rief alle beteiligten Parteien auf, Zurückhaltung zu üben.

Schuldzuweisungen

Die palästinensische Führung liess in einer Erklärung hingegen verlauten, Israel sei «voll verantwortlich für die gefährliche Eskalation». In diesem Jahr seien bereits 31 Palästinenser getötet worden. Die Menschen, darunter mehrere Jugendliche, starben im Zusammenhang mit Militäreinsätzen und eigenen Anschlägen.

Erst am Donnerstag waren bei einer Razzia israelischer Soldaten im Westjordanland neun Menschen getötet worden, darunter Mitglieder der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad.

Demonstrationen gegen ultrarechte Regierung

Trotz der Terrorangriffe protestierten am Samstagabend wieder Zehntausende gegen die neue ultrarechte Regierung im Land. Ihnen geht es vor allem um geplante Reformen im Justizsystem, die einige Beobachter für das Ende der israelischen Demokratie halten. Zum Gedenken an die Terror-Opfer zündeten Demonstranten in Tel Aviv und anderen Städten Kerzen an. Sie hielten ausserdem eine Schweigeminute für die Getöteten.

SRF 4 News, 28.01.2023, 23:00 Uhr;

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