Zum Inhalt springen

Anschläge geplant Deutsche Behörden verhaften mutmasslich rechtsextreme Terroristen

  • Die deutschen Behörden haben fünf junge Männer festgenommen, die einer mutmasslich rechtsextremen Gruppe angehören sollen.
  • Laut der Bundesanwaltschaft handelt es sich um Deutsche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren.
  • Die Männer sollen demnach Anschläge auf Geflüchtete und politisch Andersdenkende geplant haben.

Die Festnahmen geschahen gemäss Behörden in den Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Hessen – und zwar im Rahmen einer Polizeiaktion gegen eine Vereinigung, die sich «Letzte Verteidigungswelle» nennt.

Diese «Letzte Verteidigungswelle» soll spätestens im April 2024 gegründet worden sein. Die Mitglieder der Vereinigung verstünden sich als letzte Instanz zur Verteidigung der «Deutschen Nation», so die Bundesanwaltschaft. «Ihr Ziel ist es, durch Gewalttaten vornehmlich gegen Migranten und politische Gegner einen Zusammenbruch des demokratischen Systems in der Bundesrepublik Deutschland herbeizuführen.»

Anschlag auf Asylunterkunft geplant?

Box aufklappen Box zuklappen

Im Februar hatten sächsische Ermittler einen mutmasslich geplanten Anschlag auf eine Asylunterkunft im brandenburgischen Senftenberg dank der Hinweise einer Journalistin verhindert. Am 12. Februar waren im sächsischen Meissen eine Wohnung und eine weitere Immobilie durchsucht worden. Dabei wurde nach Auskunft der Generalstaatsanwaltschaft Dresden Sprengstoff in Form von zwei Kugelbomben gefunden, ausserdem Schlagringe, Einhandmesser, Munition, Schreckschuss- und Softair-Waffen.

Ein 21-jähriger Deutscher, der am Tag der Durchsuchung festgenommen wurde, soll sich damit für einen Anschlag auf eine Asylunterkunft in Senftenberg ausgestattet haben. Bei den Kugelbomben handelte es sich laut Staatsanwaltschaft um industriell hergestellte Pyrotechnik.

Als hilfreich erwiesen sich die Recherchen des Reporterteams auch bei der Aufklärung eines Brandanschlags auf ein Kulturhaus in Altdöbern im Oktober. Zwei der nun festgenommenen jungen Männer stehen im Verdacht, an der Attacke am 23. Oktober 2024 beteiligt gewesen zu sein. «Besonders erschütternd ist: Alle heute Festgenommenen sollen bei der Gründung der Terrorgruppe noch minderjährig gewesen sein», sagte die deutsche Justizministerin Stefanie Hubig.

Nebst den Festnahmen der mutmasslichen Mitglieder der «Letzten Verteidigungswelle» begannen die Einsatzkräfte zudem in Sachsen und Thüringen mit Durchsuchungen in 13 Objekten. Diese Massnahmen richteten sich laut der obersten deutschen Strafverfolgungsbehörde gegen drei weitere Deutsche, die bereits in Untersuchungshaft sind.

Die Bundesanwaltschaft wirft vier der Festgenommenen die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vor, einem von ihnen die Unterstützung einer solchen Vereinigung. Drei sollen sogenannte Rädelsführer der Gruppe gewesen sein. Unter den Vorwürfen nennt die Bundesanwaltschaft auch versuchten Mord, Brandstiftung und Sachbeschädigung.

SRF 4 News, 21.5.2025, 10 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel