Bei dem tödlichen Anschlag auf den Donezker Separatistenchef Alexander Sachartschenko in der Ostukraine hat es nach offiziellen Angaben ein zweites Todesopfer gegeben. Sechs Menschen seien in Spitäler gebracht worden, teilte der Zivilschutz der nicht anerkannten Volksrepublik Donezk mit.
Am Freitagabend war im Café «Separ» (Separatist) in Donezk eine Bombe explodiert und hatte den 42-jährigen Sachartschenko getötet.
Kreml erwartet veschärfte Spannungen
Die prorussischen Separatisten und Politiker in Moskau machen die Ukraine für den Anschlag verantwortlich. Der Kreml rechnet nach dem tödlichen Anschlag zudem mit verschärften Spannungen im Kriegsgebiet Ostukraine.
Der russische Aussenminister Sergej Lawrow wertete das Attentat als «offene Provokation, um die Minsker Vereinbarungen zu torpedieren». Es könne nun keine Rede mehr von einem baldigen Treffen im Normandie-Format sein, «wie unsere europäischen Partner das wollen», sagte er. «Erst muss die Situation analysiert werden.» Im sogenannten Normandie-Format beraten Deutschland, Frankreich, Russland und die Ukraine über eine Lösung des Konflikts in der von Separatisten kontrollierten Ostukraine.
Separatistenrepublik setzt auf Minsker Abkommen
Die Minsker Vereinbarung soll eigentlich den Krieg zwischen den von Moskau unterstützten Separatisten und der ukrainischen Armee beenden, in dem seit 2014 mehr als 10'000 Menschen getötet worden sind.
Anders sah es der Unterhändler der Separatistenrepublik Luhansk im Minsk-Prozess, Wladislaw Dejnego. Minsk bleibe «das einzige Instrument, das wir für eine Friedensregelung haben», sagte er. Der Tod Sachartschenkos ändere daran nichts.