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Anschlag in Peschawar Mindestens 89 Tote bei Explosion in pakistanischer Moschee

  • In Pakistan sind nach offiziellen Angaben bei einem Selbstmordanschlag in einer Moschee mindestens 89 Menschen getötet und 220 verletzt worden.
  • Das Gebäude in der Stadt Peschawar sei zum Zeitpunkt des Anschlags beim Mittagsgebet am Montag mit bis zu 400 Gläubigen überfüllt gewesen, teilte die Polizei mit.
  • Die Moschee liegt in einem Gebäude, in dem sich auch das Hauptquartier der Provinzpolizei und eine Abteilung für Terror-Bekämpfung befindet.

In der Nacht auf Dienstag seien mindestens zehn Tote aus den Trümmern des eingestürzten Gebäudes geborgen worden, sagte ein örtlicher Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Die Opfer seien hauptsächlich Polizisten.

Einige der Verletzten seien schwer versehrt, teilte ein Krankenhaussprecher mit. Ein Beamter sagte, es werde angenommen, dass sich noch weitere Menschen unter den Trümmern der teilweise eingestürzten Moschee befänden.

Sprengstoff gefunden

In der Moschee seien Spuren von Sprengstoff gefunden worden. «Es war ein Selbstmordanschlag», ergänzte Peschawars Polizeichef Ijaz Khan. Zunächst bekannte sich aber niemand zu dem Anschlag. Der Attentäter muss den Angaben zufolge mehrere bewachte Barrikaden überwunden haben, um in das streng bewachte Gebäude zu kommen sein.

In Pakistan hat es in der Vergangenheit zahlreiche Angriffe von Extremisten auf pakistanische Sicherheitskräfte gegeben. Treibende Kraft dabei sind oft die Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP), die mit den afghanischen Taliban verbündet sind.

Die TTP hatten im November eine mit der Regierung vereinbarte Waffenruhe für beendet erklärt. Die Gruppe strebt den Sturz der Regierung an und will Pakistan nach einer fundamentalistischen Auslegung des Islam führen. Islamisten haben in den vergangenen Jahren Tausende Soldaten, Polizisten und Zivilisten bei Bombenanschlägen und Selbstmord-Attentaten getötet.

UNO verurteilt Anschlag

Premierminister Shehbaz Sharif verurteilte den Anschlag bei einem Besuch eines örtlichen Krankenhauses. «Terroristen wollen Angst erzeugen, indem sie diejenigen ins Visier nehmen, die die Pflicht haben, Pakistan zu verteidigen», sagte er.

Die Vereinten Nationen haben den Selbstmordanschlag «aufs Schärfste» verurteilt. «Es ist besonders abscheulich, dass ein solcher Angriff in einem Gotteshaus stattfand», liess UNO-Generalsekretär António Guterres mitteilen. Religionsfreiheit, Glaubensfreiheit und die Möglichkeit, in Frieden Gottesdienst zu feiern, seien ein grundlegendes Menschenrecht.

SRF 4 News, 30.01.2023, 12:00 Uhr ; 

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