- Bei der Raffinerie PCK in der Uckermark im Nordosten Deutschlands sind am Mittwoch zwischen 250'000 und 350'000 Liter Rohöl ausgetreten.
- Trotz dieses Lecks in einer Pipeline besteht keine Gefahr für die Versorgung von Berlin und Brandenburg.
- Das Leck ist aufgrund eines Arbeitsunfalls entstanden. Absichtliche Fremdeinwirkung könne ausgeschlossen werden, sagte Brandenburgs Umweltministerin Hanka Mittelstädt (SPD).
Die Raffinerie PCK nannte als Ursache «vorbereitende Arbeiten für einen geplanten Sicherheitstest». PCK stelle «alle notwendigen Mittel und Ressourcen bereit» und habe Fachfirmen zur Unterstützung angefordert.
Der Sprecher der Geschäftsführung, Ralf Schairer, äusserte sein Bedauern und sagte am Unglücksort, man komme für den Schaden auf. Die Pipeline an sich sei nicht kaputt. Er erwarte, dass sie in den nächsten ein, zwei Tagen wieder in Betrieb genommen werde.
Wie die Amtsdirektorin von Gramzwo in der Uckermark, Vera Leu, sagte, könne eine absichtliche Fremdeinwirkung ausgeschlossen werden. Bei dem Unglück hätten aber zwei von drei PCK-Mitarbeitern Öl abbekommen. Beide seien rettungsdienstlich versorgt worden, gesundheitlichen Schäden seien nicht festgestellt worden.
Mehr als zwei Hektar Acker wurden mit Öl bespritzt, wie die Umweltministerin des betroffenen Bundeslandes Brandenburg, Hanka Mittelstädt, sagte. Das entspricht ungefähr zwei Fussballfeldern.
Unter grossem Druck herausgeschossen
Das Öl war laut Feuerwehr an einer Pumpstation aus einem kleinen Leck mit einem Druck von circa 20 Bar viele Meter hoch herausgeschossen und auf einem Acker gelandet. Der Abteilungsleiter der Feuerwehr Schwedt, Alexander Trenn, sagte, das Öl sei stundenlang ausgetreten. Etwa 100 Feuerwehrleute und 25 Mitarbeiter der PCK seien vor Ort gewesen.
Weil Öl leichter als Wasser ist, schwamm das Rohöl nach dem Unfall auf der Oberfläche des sehr nassen Ackerbodens und sickerte nicht tief in den Erdboden ein. Eine Verunreinigung des Grundwassers sei nach Informationen vom Abend deswegen unwahrscheinlich, so der Abteilungsleiter der Feuerwehr. Am Abend hätten fünf Pumpwagen begonnen, das Öl aufzunehmen.
Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine entschied die damalige deutsche Bundesregierung, auf russisches Pipeline-Öl zu verzichten, das die PCK jahrzehntelang erhielt. PCK versorgt weite Teile des Nordostens und Berlin mit Sprit, Heizöl und Kerosin. Sie gehört zu 54 Prozent deutschen Töchtern des russischen Staatskonzerns Rosneft.
Der deutsche Staat stellte die Rosneft-Töchter unter Treuhandverwaltung und hat damit die Kontrolle. Durch die Pipeline fliesst Öl aus verschiedenen Quellen.