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Auftakt des Online-Klimagipfel Biden ruft zum schnellen Handeln gegen Erderwärmung auf

  • US-Präsident Joe Biden hat zum Auftakt seines Online-Klimagipfels mit Dutzenden Staats- und Regierungschefs entschiedenes und schnelles Handeln zur Eindämmung der Erderwärmung angemahnt.
  • Das Treffen gilt als wichtige Vorbereitung vor der UNO-Klimakonferenz, die im November in Glasgow stattfinden soll.
  • Vor dem Start des Gipfels wurde bereits bekannt, dass Biden die US-Emissionen bis 2030 im Vergleich zu 2005 um rund 50 Prozent verringern will.

«Die Zeichen sind unübersehbar. Die Wissenschaft ist nicht zu leugnen. Die Kosten des Nichtstuns werden immer höher», sagte Biden im Weissen Haus. «Wir müssen uns bewegen. Wir müssen schnell handeln, um diese Herausforderungen zu meistern.»

Biden warb dafür, in Klimaschutzmassnahmen auch die wirtschaftlichen Chancen zu sehen: Die Energiewende, der Ausbau der Elektromobilität und Infrastrukturmassnahmen böten die Gelegenheit, Millionen gut bezahlte Jobs zu schaffen.

Zu sehen ein Screen mit duzenden Regierungschefinnen und -Chefs.
Legende: Biden hat 40 Staats- und Regierungschefs zu dem Online-Klimagipfel eingeladen. Reuters

Auch andere Teilnehmende wählten deutliche Worte: «Wir brauchen einen grünen Planeten – aber die Welt ist auf Alarmstufe Rot. Wir stehen am Rande des Abgrunds», sagte etwa UNO-Generalsekretär António Guterres.

Und EU-Kommissionchefin Ursula von der Leyen forderte: «Lasst uns gemeinsam einen neuen globalen Standard für Klimaneutralität setzen. Lasst uns zusammenarbeiten für eine gemeinsame Verpflichtung und geeintes Handeln zur Senkung der Emissionen.»

Die Welt ist auf Alarmstufe Rot. Wir stehen am Rande des Abgrunds
Autor: António Guterres UNO-Generalsekretär

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel ermahnte, der Beitrag der Industrienationen sei entscheidend und die Solidarität mit Entwicklungsländern im Kampf gegen den Klimawandel ein zentrales Element. Die Industriestaaten hätten sich dazu bekannt, bis 2020 jährlich 100 Milliarden Dollar zu mobilisieren, um Entwicklungs- und Schwellenländern bei der Klimaanpassung zu unterstützen. Diese Verpflichtung müsse ausgeweitet werden.

Biden will Emissionen halbieren

Die USA wollen bis zum Ende des Jahrzehnts ihre Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 2005 halbieren. Diese Pläne wurden bereits vor dem Gipfel bekannt. Biden bekräftigte dann in seiner Rede sein Ziel, die USA auf den Pfad bringen zu wollen, dass sie spätestens 2050 ihre CO2-Emissionen auf netto null drücken.

Biden hat 40 Staats- und Regierungschefs zu dem Online-Klimagipfel eingeladen. Das Spitzentreffen soll die Dringlichkeit und den wirtschaftlichen Nutzen von stärkeren Klimaschutzmassnahmen auf dem Weg zur Klimakonferenz der Vereinten Nationen im November in Glasgow unterstreichen. An dem zweitägigen Gipfel nehmen unter anderem Bundeskanzlerin Angela Merkel, der russische Präsident Wladimir Putin und Chinas Staatschef Xi Jinping teil.

Experten sind sich einig, dass sich bis 2030 weltweit viel mehr tun muss, wenn die Erderwärmung, wie 2015 von knapp 200 Staaten in Paris vereinbart, deutlich unter zwei Grad bleiben soll. Denn schon jetzt hat sich die Erde um rund 1.2 Grad erwärmt, im Vergleich zur vorindustriellen Zeit.

Einschätzung von Wissenschaftsredaktor Thomas Häusler:

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«Die von Biden genannte Verdoppelung der bisher geplanten CO2-Reduktion ist eine gute Nachricht. Die USA stossen global hinter China am meisten CO2 aus. Nach der vierjährigen Blockade unter Trump ist das neue Ziel der USA ein grosser Schritt voran.

Biden will mit dem Gipfel andere Länder zu Anstrengungen bewegen. Sein Plan ist teilweise aufgegangen. Verschiedene Länder haben ihre Ziele deutlich erhöht, andere haben Verschärfungen bekannt gegeben. Zudem sagte keiner der 40 geladenen Staatschefs ab, auch nicht Chinas Xi Jinping und Russlands Wladimir Putin.

Das Klima rettet dieser Gipfel nicht. Aber: So kurz nach Amtsantritt hat Präsident Biden einiges erreicht. So haben die USA und China vor kurzem erklärt, dass sie die Klimaerwärmung zusammen bekämpfen wollen. Weiter hat Biden verschiedene Schritte angestossen: Neue Standards, damit der Strom in den USA bis 2035 CO2-frei erzeugt wird, umfassende Massnahmen im Gebäudebereich und 1000 Milliarden Dollar Investitionen in den Klimaschutz.»

SRF 4 News, 22.04.21; 05:00 Uhr ; 

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