In ecuadorianischen Gefängnissen haben Häftlinge Dutzende Beamte als Geiseln genommen.
50 Justizvollzugsbeamte und sieben Polizisten würden in insgesamt sechs Haftanstalten festgehalten, so die nationale Gefängnisverwaltung am Donnerstagabend (Ortszeit).
Zuvor hatten Sicherheitskräfte eine Reihe von Gefängnissen durchsucht und nach Waffen und anderen verbotenen Gegenständen gesucht.
In den Haftanstalten Ecuadors kommt es immer wieder zu Gefangenenmeutereien und blutigen Auseinandersetzungen zwischen verfeindeten Banden. Viele Strafanstalten werden von Verbrechersyndikaten kontrolliert.
Aktuelle Situation in Ecuador
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Das südamerikanische Land erlebt mit seinen rund 18 Millionen Einwohnern in den letzten Jahren eine zunehmende Welle der Gewalt, die auch zu einem starken Anstieg der Mordrate geführt hat. Im April hatte Ecuadors scheidender Präsident Guillermo Lasso die Waffengesetze gelockert und den Bürgern das Tragen von Waffen erlaubt.
Lasso werden aktuell mutmassliche Veruntreuung und indirekte Verbindungen zur albanischen Mafia vorgeworfen. Nach der Ermordung eines Kandidaten für die Neuwahlen, Fernando Villavicencio, verhängte der Staatschef Anfang August den nationalen Ausnahmezustand für 60 Tage.
Oftmals sorgen die Sicherheitskräfte in Ecuador lediglich dafür, dass die Gefangenen in den Haftanstalten bleiben. Innerhalb der Mauern bleiben sie sich weitgehend selbst überlassen.
Sie wollen den Staat einschüchtern.
Nachdem zuletzt mehrere hochrangige Bandenchefs in andere Gefängnisse verlegt worden waren, detonierten vor Büros der Gefängnisverwaltung nun auch zwei Autobomben. Verletzt wurde bei den Anschlägen niemand. «Sie wollen den Staat einschüchtern, um uns daran zu hindern, weiterhin die Rolle der Streitkräfte und der Polizei bei der Kontrolle dieser Gefängnisse zu erfüllen», sagte Sicherheitsminister Wagner Bravo im Radiosender FM Mundo.
Ecuadors Drogen landen in Europa
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Die meisten Drogen aus Ecuador werden nicht in die USA geschickt, sondern nach Europa und Asien. Dort erzielt das Kokain einen bis zu fünfmal höheren Preis als in den USA.
Die geografische Lage am Pazifik und in der Nähe des Panamakanals macht Ecuador attraktiv für Drogenbanden. Weil das Land seit der Jahrtausendwende den US-Dollar als Währung nutzt, ist es relativ einfach, in Ecuador Geld zu waschen.
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