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Bestände reduziert Weltweit weniger Opfer durch Streumunition

  • Die Zahl der Opfer durch Streumunition weltweit ist im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen.
  • Mindestens 289 Menschen verloren durch Streumunition ihr Leben, nach 971 im Jahr davor.
  • Im vergangenen Jahr zerstörten die Unterzeichner der Oslo-Konvention zum Verbot von Streumunition 1,5 Millionen Streubomben und 177 Millionen Stück Munition.

In mehreren Konfliktgebieten wurden im vergangenen Jahr Streubomben eingesetzt – so von den Regierungstruppen in Syrien und der von Saudi-Arabien geführten Militärkoalition im Jemen. In Syrien starben 187 Menschen im Vergleich zu 860 im Vorjahr. Das geht aus dem Streumunition-Monitor 2018 hervor.

Die syrischen Regierungstruppen setzten die Waffen mit Unterstützung ihres Verbündeten Russland weiter ein, heisst es im Bericht. Russland war neben Simbabwe das einzige Land, das im vergangenen Jahr gegen eine UNO-Resolution zur Unterstützung der Konvention gegen Streumunition stimmte.

Die Dunkelziffer dürfte insgesamt aber weit höher liegen, weil viele Angriffe nicht erfasst würden, erklären die Autoren.

99 Prozent der Opfer sind Zivilisten

In acht Ländern und zwei Gebieten wurden Opfer nicht explodierter Streumunitionsreste registriert: Kambodscha, Irak, Laos, Libanon, Serbien, Syrien, Vietnam und Jemen sowie Berg-Karabach und Westsahara. Ein Drittel der 2017 registrierten Unfälle ereignete sich in Laos (32 Todesopfer) – dem Land, das weltweit am stärksten durch zurückgebliebene Submunition verseucht ist.

Streumunition verteilt beim Einsatz viele kleinere Sprengsätze über grössere Flächen. Was nicht explodiert, bleibt als Blindgänger liegen und kann noch Jahre später Menschen in Fetzen reissen, wenn es längst keine Kampfhandlungen mehr in dem Gebiet gibt. 99 Prozent der Opfer stammen aus der Zivilbevölkerung. 62 Prozent der Opfer von Streumunitionsresten sind Kinder.

Schweiz bald ohne Streumunition

Im vergangenen Jahr haben die Unterzeichner der Konvention mehr als 170 Millionen Stück Munition zerstört. «Streumunition wird zunehmend zum Stigma», sagte Mary Wareham von der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch. Ausser Russland haben auch die USA und China den Vertrag nicht unterschrieben.

Laut dem Jahresbericht der Internationalen Kampagne zum Verbot von Landminen (ICBL) und der Koalition gegen Waffen mit Streubomben (CMC) vernichtete die Schweiz im vergangenen Jahr 25'000 von ursprünglich über 205'000 Streubomben. Hinzu kommen fast 1,8 Millionen von ursprünglich über 12 Millionen Stück Submunition. Nun muss sie noch 60 Streubomben und über 3900 Stück Submunition vernichten. Bis Ende 2018 dürfte die Schweiz wie geplant frei von Streumunition sein.

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