Zum Inhalt springen

Header

Zur Übersicht von Play SRF Audio-Übersicht

Mit viel Prunk US-Präsident Trump von König Charles III. offiziell empfangen

Donald Trump und seine Frau Melania sind auf Schloss Windsor zum Staatsbesuch in Grossbritannien empfangen worden. Gegen den Besuch des US-Präsidenten gab es Proteste.

Der Empfang: Grossbritanniens Thronfolger William und seine Frau Kate haben US-Präsident Donald Trump und First Lady Melania auf Schloss Windsor begrüsst. Der Prinz und die Prinzessin von Wales standen am Präsidenten-Helikopter und empfingen die Trumps. Die vier schritten dann zum Schloss, wo König Charles III. und Königin Camilla warteten. Es folgte ein langer Händedruck zwischen Trump und Charles. Melania trug einen Hut, der ähnlich wie bei der Amtseinführung Trumps, einen Teil ihres Gesichts - auch ihre Augen - verdeckte. Es ist der zweite Besuch von Trump im Vereinigten Königreich, er war 2019 in seiner ersten Amtszeit schon einmal dort.

Trumps Staatsbesuch in Grossbritannien

Das Programm: An der Seite von König Charles III. wurde der mächtigste Mann der Welt in einer verzierten Kutsche durch den Schlossgarten gefahren – musikalisch untermalt von den Nationalhymnen beider Staaten. Danach folgte der Besuch einer Ausstellung der Royal Collection und eine Kranzniederlegung am Grab der ehemaligen Queen Elizabeth. Am Abend wird das grosse Staatsbankett ausgerichtet – dann sollen der König und Trump auch jeweils eine längere Rede halten. Die gesamte pompöse Prozedur fand hinter den verschlossenen Eisentoren des Schlosses statt.

Vier Personen gehen auf einer Wiese vor einem Hubschrauber.
Legende: Der Prinz und die Prinzessin von Wales empfangen US-Präsident Donald Trump und First Lady Melania Trump im Windsor Castle in Windsor. Reuters/Aaron Chown

Die politischen Gespräche: Erst am Donnerstag werden die politischen Gespräche zwischen Donald Trump und dem britischen Premier Keir Starmer stattfinden. Die britische Regierung verkündete vorab einen «Technologie-Wohlstands-Pakt» mit Washington und mit milliardenschweren US-Investitionen in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Quantentechnologie und Nuklearenergie. Auch Grossbritannien hat schon Investitionen angekündigt. In den Gesprächen dürfte es ausserdem um die Zukunft der Nato und die Kriege in der Ukraine, sowie im Nahen Osten gehen.

Aktivisten haben vor dem Staatsbesuch im englischen Windsor Trump und Epstein auf das Schloss projiziert.
Legende: Aktivistinnen und Aktivisten projizieren vor dem Staatsbesuch im englischen Windsor Trump und Epstein auf die Schlossmauern. Reuters/Phil Noble

Die Proteste: Am Nachmittag versammelten sich in London Hunderte Menschen zu Protesten. Organisiert von der «Stop Trump Coaliton» versammelten sich die Teilnehmer am frühen Nachmittag am Portland Place, um gemeinsam Richtung Parlament zu ziehen. Viele Menschen hielten Schilder mit der Aufschrift «Nein zu Rassismus. Nein zu Trump» in der Hand. Die Polizei hatte angekündigt, die Proteste mit mehr als 1500 Beamten zu begleiten. Schon am Vorabend hatte es an Schloss Windsor einen für die Sicherheitskräfte peinlichen Moment gegeben. Es gelang Kritikern, eine riesige Lichtinstallation zum Skandal um den 2019 gestorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein auf einen Schlossturm zu projizieren. Der Multimillionär hatte beste Kontakte in die amerikanische High Society – und auch zu Trump. Der US-Präsident bestreitet aber vehement, in die Verbrechen Epsteins verwickelt gewesen zu sein. Die Polizei bestätigte vier Festnahmen.

Epstein-Affäre wirft Schatten auf US-Präsident Trump

Box aufklappen Box zuklappen

Der US-Multimillionär Jeffrey Epstein, der in höchsten Kreisen verkehrt wurde, hatte einen Missbrauchsring betrieben. Er wurde 2019 verhaftet und angeklagt. Laut offiziellen Angaben beging der damals 66-Jährige im selben Jahr in seiner Gefängniszelle Suizid. In Teilen der US-Gesellschaft sorgte sein Tod für wilde Spekulationen, weil Epstein beste Kontakte in die amerikanische High Society hatte.

Auch US-Präsident Donald Trump verbrachte Zeit mit Epstein, wie mehrere Videos und Fotos belegen. Eine Verwicklung des US-Präsidenten in die Verbrechen Epsteins bestreiten Trump und die US-Regierung jedoch vehement.

In Grossbritannien traf der Epstein-Skandal den innersten Kreis des Königshauses. Auch der Bruder von König Charles III., Prinz Andrew, war einst mit Epstein befreundet. Eines der Opfer warf ihm vor, von ihm als Minderjährige mehrfach missbraucht worden zu sein. Andrew stritt die Vorwürfe stets ab. Eine Klage endete im Vergleich. Erst vor wenigen Tagen musste Premierminister Keir Starmer seinen Botschafter, Peter Mandelson, in Washington abberufen, weil auch dieser enge Beziehungen zu Epstein gepflegt hatte.

Das Sicherheitsaufgebot: Für die Sicherheitskräfte sind die Tage in Windsor eine enorme Herausforderung. Tausende Beamte werden im Einsatz sein, das Schloss wird zu diesem Zweck zu einer Festung. Der Nachrichtenagentur PA teilte die Polizei mit, dass die Beamten bereit seien, auf einen möglichen Vorfall mit «sehr hoher Bedrohungsstufe» in Windsor zu reagieren. Die Stadt werde aus der Luft, auf den Strassen und entlang der Themse abgesichert.

Diskutieren Sie mit:

SRF 4 News, 17.09.2025, 5:30 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel