- Grossbritannien hat seinen Botschafter in den USA entlassen. Der Grund: Peter Mandelson hatte engere Kontakte zum verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein, als bisher bekannt war.
- Neue E-Mails zeigen, dass Mandelson mehrfach mit Epstein in Kontakt stand.
- Der britische Premierminister Keir Starmer habe deshalb angewiesen, Mandelson sofort von seinem Posten abzuziehen.
Neue Belege beweisen nach Einschätzung des Aussenministeriums, dass die «Beziehung» des Botschafters zu dem verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein deutlich enger gewesen sei, als bei dessen Ernennung bekannt war.
Mandelson spricht von Reue
«Insbesondere Peter Mandelsons Behauptung, dass Jeffrey Epsteins erste Verurteilung falsch sei und angefochten werden müsse, ist eine neue Information», schreibt das Ministerium in London mit Blick auf E-Mails von Mandelson an Epstein. Mandelson soll dem 2019 im Gefängnis gestorbenen Finanzier kurz vor dem Haftantritt etwa geschrieben haben, dass er «sehr viel» von ihm halte.
Mandelson hatte dagegen am Dienstag die Echtheit eines von ihm verfassten Schreibens bestätigt und in einem «Sun»-Interview bekräftigt, zu bereuen, jemals Kontakt zu Epstein gehabt zu haben. In dem Schreiben bezeichnete er Epstein als «besten Kumpel».
Die Freundschaft zwischen Lord Mandelson und Epstein war bekannt, schreibt die Nachrichtenagentur PA. Die neuen, von der «Sun» und Bloomberg veröffentlichten Mails zeigten aber, dass die Beziehung auch nach Bekanntwerden der Verbrechen Epsteins bestanden habe. Mandelson war Ende 2024 zum britischen Botschafter in den USA berufen worden.
Staatsbesuch von Donald Trump in Grossbritannien steht an
Der Fokus auf den Epstein-Skandal dürfte einen langen Schatten auf den Staatsbesuch Trumps in der kommenden Woche werfen.
In der Affäre um Epstein, der sich einst in den höchsten Kreisen bewegte und einen Missbrauchsring betrieb, geht es seit Monaten insbesondere um die Rolle von US-Präsident Trump, der eine Verwicklung vehement bestreitet.
Am Montag hatten die Demokraten ein Album mit Geburtstagsgrüssen an Epstein veröffentlicht, das 2003 entstanden sein soll. Ein Schreiben mit zweideutigen Anspielungen soll von Trump stammen, was die US-Regierung dementiert.