- US-Präsident Donald Trump hat die Abwesenheit seines Landes am G20-Gipfel in Südafrika angekündigt.
- Er begründet dies auf seiner Plattform Truth Social mit angeblichen «Menschenrechtsverletzungen» gegenüber Weissen.
- Der Gastgeber Südafrika weist die Vorwürfe erneut zurück und spricht von einem «bedauerlichen Post».
Bereits Anfang September hatte Trump seine Teilnahme abgesagt. Stattdessen wollte er Vize-Präsident JD Vance schicken. Doch mit der neuen Drohung Trumps ist nun unklar, ob es dazu überhaupt noch kommen wird. Aus US-Kreisen verlautete, auch Vance werde nicht an dem Treffen teilnehmen.
In der Nacht auf Samstag schrieb Trump nun auf seiner Online-Plattform Truth Social, Afrikaaner – also Menschen, die von niederländischen Siedlern sowie von französischen und deutschen Einwanderern abstammen – würden «getötet und abgeschlachtet, und ihr Land und ihre Farmen werden illegal konfisziert». Solange diese Menschenrechtsverletzungen andauerten, werde kein Vertreter der US-Regierung teilnehmen.
«Es ist eine totale Schande, dass der G20-Gipfel in Südafrika stattfinden wird», so Trump weiter.
Südafrika: «bedauerlicher Beitrag»
Das südafrikanische Aussenministerium teilte mit, es habe Trumps «bedauerlichen» Beitrag zur Kenntnis genommen. Die Behauptung, die Gemeinschaft der Afrikaaner werde verfolgt, sei nicht durch Fakten untermauert. Die eigene Vergangenheit der Rassenungleichheit gebe Südafrika die Erfahrung, Spaltungen in der Welt über die G20-Plattform anzugehen. Man freue sich darauf, einen erfolgreichen Gipfel auszurichten.
Es gibt schon lange politische Meinungsverschiedenheiten zwischen den USA und Südafrika. Im Mai hatte Trump Südafrikas Präsidenten Cyril Ramaphosa bei dessen Besuch im Weissen Haus öffentlich vorgeführt. Der US-Präsident überzog seinen Gast bereits mit unbelegten Vorwürfen, dass Südafrika einen «Genozid» an weissen Bauern begehe. Südafrika wies schon damals den Vorwurf zurück. Fachleute widersprechen Trumps Darstellung eines angeblichen Völkermords in Südafrika.
Trump richtet nächsten Gipfel in Miami aus
Südafrika hat seit Dezember 2024 und bis Ende November 2025 die G20-Präsidentschaft inne. Anschliessend sollen die USA den Vorsitz übernehmen. Trump beendete seinen Post auf Truth Social damit, dass er sich auf seine Rolle als Gastgeber des nächsten G20-Gipfels im US-amerikanischen Miami in Florida freue.
Nach seinen früheren Angaben soll eines seiner Golfresorts Ausrichtungsort des Gipfels sein. Die Luxusanlage Doral bei Miami liege ganz in der Nähe eines Flughafens und sei «die beste Location» für den Gipfel im Dezember 2026. Die «Washington Post» hatte damals berichtet, dass Trump bereits in seiner ersten Amtszeit geplant haben soll, einen G7-Gipfel dort auszurichten – es hatte aber Kritik von vielen Seiten gegeben.