Worum geht es? Die USA wollen Saudi-Arabien künftig als «wichtigen Nicht-Nato-Verbündeten» führen. Dies kündigte US-Präsident Donald Trump beim Treffen mit Kronprinz Mohammed bin Salman im Weissen Haus an. Der Status verschafft dem Königreich unter anderem leichteren Zugang zu US-Militärausrüstung, ohne dass damit formelle Sicherheitsgarantien verbunden wären. Laut dem US-Aussendepartement zählen derzeit 19 Länder dazu, unter ihnen Israel und Japan.
Was wurde vereinbart? Washington und Riad wollen militärisch enger kooperieren. Die USA erlauben den Verkauf von 48 F-35-Kampfjets und 300 Panzern an Saudi-Arabien. Beide Länder unterzeichneten zudem Abkommen über zivile Nuklearkooperation, Künstliche Intelligenz und den Handel mit kritischen Mineralien. Der saudische Kronprinz kündigte eine Aufstockung seiner Investitionszusagen in den USA von 600 Milliarden auf eine Billion Dollar an. Details nannte er jedoch nicht.
Was wurde zum Mordfall Khashoggi besprochen? Es ist der erste Besuch des Kronprinzen in Washington seit der Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi im Jahr 2018. Die US-Geheimdienste sind zum Schluss gekommen, dass bin Salman die Gefangennahme oder Tötung des regimekritischen Journalisten im saudischen Konsulat in Istanbul genehmigt hatte. Trump stellte sich dennoch hinter den Kronprinzen und bemerkte lapidar: «Es sind Dinge geschehen, aber er wusste nichts davon, und wir können es dabei belassen.» Khashoggis Witwe Hanan Elatr kritisierte Trumps Äusserungen scharf. Nichts könne dieses schreckliche Verbrechen rechtfertigen.
Welche Folgen hat das Treffen? Die geplante Lieferung der Tarnkappenjets markiert eine bedeutende Verschiebung des militärischen Gleichgewichts im Nahen Osten. Bislang ist Israel das einzige Land in der Region mit diesen Kampfflugzeugen. Bei der Frage einer Normalisierung der Beziehungen zu Israel zeigte sich Trump optimistisch. Der Kronprinz machte dies jedoch weiterhin von einem Weg zur palästinensischen Staatlichkeit abhängig.
Was steht noch an? Es war bin Salmans erster Besuch im Weissen Haus seit mehr als sieben Jahren. Der Besuch wurde mit einem formellen Abendessen eingeläutet. Daran nahmen auch Tech-Milliardär Elon Musk, Nvidia-Chef Jensen Huang und Fussballstar Cristiano Ronaldo teil. Am Mittwoch folgt eine Investitionskonferenz in Washington, an der weitere Details der neuen Kooperation erwartet werden.