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Blasphemie-Gesetz in Pakistan Christin Asia Bibi aus dem Gefängnis entlassen

  • Eine Woche, nachdem das Todesurteil gegen sie aufgehoben worden war, ist die Christin Asia Bibi in Pakistan aus dem Gefängnis freigekommen.
  • Sie sitze «in einem Flugzeug, aber niemand weiss, wo sie landen wird», sagte ihr Anwalt gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.
  • 2010 war Bibi wegen angeblicher Gotteslästerung im vorwiegend muslimischen Pakistan zum Tode verurteilt worden.

Der Oberste Gerichtshof Pakistans hatte am Mittwoch vergangener Woche das Todesurteil gegen Bibi wegen Gotteslästerung aufgehoben. Er sprach die Frau, deren Fall international für Aufsehen gesorgt hatte, von allen Vorwürfen frei. Nach Bekanntwerden des Urteils kam es in dem konservativ-muslimischen Land zu tagelangen Protesten von Islamisten.

Video
Proteste radikaler Islamisten von letzter Woche (unkomm.)
Aus News-Clip vom 02.11.2018.
abspielen. Laufzeit 23 Sekunden.

Am Freitag einigte die Regierung in Islamabad sich mit der Islamistenpartei Tehreek-e-Labaik darauf, dass die Islamisten Berufung gegen die Gerichtsentscheidung einlegen dürfen. Der freigesprochenen Bibi wurde die Ausreise zunächst untersagt. Am Mittwoch ging in dem Gefängnis in der Stadt Multan, in dem die Christin festgehalten wurde, dann aber eine Entlassungsanordnung ein.

Asylgesuche gestellt

Bibis Ehemann Ashiq Masih hatte die USA, Grossbritannien und Kanada darum gebeten, seiner Frau und der Familie zur Ausreise aus Pakistan zu verhelfen und ihnen Asyl zu gewähren. Er fürchtet demnach um das Leben der gesamten Familie. Ihr Anwalt Malook ist bereits in die Niederlande geflohen.

Die Vorgeschichte von Asia Bibi

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Legende: Keystone
  • Asia Bibi war 2010 in der Provinz Punjab wegen Beleidigung des Propheten Mohammed zum Tode verurteilt worden.
  • Frauen aus ihrem Dorf hatten der Mutter von fünf Kindern vorgeworfen, sich beleidigend über den Religionsstifter geäussert zu haben. Sie selbst bestreitet das.
  • Das Todesurteil sorgte international für Empörung. Menschenrechtsgruppen und auch der damalige Papst Benedikt XVI. hatten sich für Bibis Freilassung eingesetzt.
  • Blasphemie ist im konservativ-islamischen Pakistan ein folgenschwerer Vorwurf. Rund 40 Menschen verbüssen dort nach Schätzungen eines US-Ausschusses zur Religionsfreiheit wegen entsprechender Anschuldigungen derzeit lebenslängliche Gefängnisstrafen oder warten auf ihre Hinrichtung.

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