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Bild 1 von 15. Nach der Verhaftung des Vedächtigten brach an mehreren Orten Bostons Jubel aus. Bildquelle: Reuters.
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Bild 2 von 15. Die Bostoner Bevölkerung liess nach der Verhaftung von Dschochar Zarnajew den Emotionen freien Lauf. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 15. Aufatmen bei der Bostoner Polizei. Der mutmassliche Täter konnte schwer verletzt gefasst werden. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 15. US-Präsident Barack Obama dankte den Einsatzkräften und forderte eine lückenlose Aufklärung des Falles. Dies sei man den Opfern schuldig. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 15. Der zweite mutmassliche Attentäter versteckte sich in einem Boot. Dort wurde er von der Polizei überwältigt. Bildquelle: Reuters.
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Bild 6 von 15. Anhand dieser Fahndungsfotos wurde nach den beiden Brüdern Tamerlan und Dschochar Zarnajew gesucht. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 15. Die Innenstadt Bostons war menschenleer. Die Bevölkerung war aufgefordert worden, zuhause zu bleiben und die Schulen blieben geschlossen. Bildquelle: Reuters.
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Bild 8 von 15. Bis auf die Zähne bewaffnet: Die Einsatzkräfte riegelten ganz Boston ab. Bildquelle: Reuters.
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Bild 9 von 15. Hunderte von Polizisten waren im Einsatz. Die Suche nach Dschochar Zarnajew konzentrierte sich vor allem auf den Vorort Watertown. Bildquelle: Reuters.
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Bild 10 von 15. Mit gepanzerten Einsatzwagen näherten sich Polizeikräfte verdächtigen Gebäuden in Watertown. Bildquelle: Reuters.
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Bild 11 von 15. Die Untersuchungen im Zieleinlauf des Boston-Marathons dauerten die ganze Woche an. Bildquelle: Reuters.
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Bild 12 von 15. In Watertown wurden die Häuser systematisch durchsucht. Bildquelle: Keystone.
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Bild 13 von 15. Der Bostoner Vorort Watertown befand sich den ganzen Freitag im Ausnahmezustand. Bildquelle: Keystone.
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Bild 14 von 15. Die Polizei war nach der Schiesserei am MIT Alarmbereitschaft. Am Freitag war noch einer der Verdächtigen flüchtig. Der 19jährige konnte mittlerweile gefasst werden. Bildquelle: Reuters.
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Bild 15 von 15. Am Tatort, dem Campus der MIT-Universität, waren Hunderte Polizisten und FBI-Agenten. Das Gebiet wurde grossräumig abgesperrt. Bildquelle: Keystone.
Der 19jährige Dschochar Zarnajew ist am Freitagabend (Ortszeit) auf einem Boot im Bostoner Vorort Watertown aufgefunden worden.
Die Bostoner Polizei twitterte um 20.58 Uhr Ortszeit (2.58 Uhr MESZ): «GEFASST!!! Die Jagd ist vorbei. Die Suche ist abgeschlossen. Der Terror ist vorbei. Und die Gerechtigkeit hat gesiegt. Verdächtiger in Haft.»
Tatverdächtiger schwer verletzt
Der verletzte mutmassliche zweite Bombenleger von Boston befinde sich in einem «ernsten Zustand», so die Polizei weiter. Zarnajew war nach seiner Festnahme ins Spital gebracht worden.
Wie weiter mitgeteilt wurde, ist seine Festnahme einem Hausbesitzer zu verdanken. Der hatte nach der Aufhebung einer Ausgangssperre an seinem Boot, das auf dem Grundstück abgestellt war, Blutspuren auf der Abdeck-Plane entdeckt. Als er diese angehoben habe, entdeckte er darunter einen blutbedeckten Körper, hiess es. Er habe dann den Polizeinotruf gewählt.
Heli-Einsatz
Die Behörden hätten zunächst einen Helikopter mit einer Vorrichtung zum Aufspüren von Hitzeausstrahlung eingesetzt und dadurch festgestellt, dass es sich bei der Person im Boot um einen lebendigen Menschen handele. Danach seien dann Spezialeinsatzkräfte an den Ort geschickt worden. Sie hätten versucht, den Verdächtigen anzusprechen, der habe aber nicht reagiert.
Wie Zarnajew dann in Gewahrsam genommen wurde, blieb zunächst unklar. Laut Medienberichten gingen Vermutungen aber dahin, dass er nicht im Zuge seiner Festnahme, sondern bereits in der Nacht zum Freitag während eines Schusswechsels mit der Polizei verletzt wurde. Dabei war sein mutmasslicher Komplize und älterer Bruder Tamerlan getötet worden.
«Wir sind erschöpft, aber dankbar»
Nach der Festnahme hat sich die Polizei überaus erleichtert über den Ausgang der Terroristenjagd geäussert. «Leute, wir sind erschöpft, aber wir haben heute Nacht einen Sieg zu vermelden», sagte Timothy Alben von der Staatspolizei in Massachusetts. «Wir sind so dankbar, dass der Gerechtigkeit Genüge getan wird. Wir sind auf ewig dankbar für den Ausgang.»
Auch der Gouverneur von Massachusetts, Deval Patrick, zeigte sich erleichtert darüber, dass die Bürger von Boston jetzt wieder ruhig schlafen könnten. Patrick dankte den an der Fahndung beteiligten Behörden für ihren Grosseinsatz – auch im Namen der Terroropfer.
Jubel in Watertown
Nach der Festnahme war auf den Strassen des Ortes, der stundenlang durch die Fahndungsaktionen in Atem gehalten worden war, Jubel ausgebrochen. US-Fernsehsender zeigten Bürger, die ins Freie strömten und applaudierten. Während der Suche nach dem Terrorverdächtigen hatte die Polizei tagsüber eine Ausgangssperre für den Grossraum Boston verhängt.
Zuvor war nach übereinstimmenden US-Fernsehberichten im Bostoner Vorort Watertown eine Serie von Schüssen gefallen. Auf dieses Gebiet hatte sich die Suche nach dem Flüchtigen konzentriert. Die Schüsse waren den Berichten zufolge kurz nach einer Pressekonferenz zu hören, auf der die Polizei mitgeteilt hatte, dass Zarnajew bisher nicht gefasst sei.
Obama lobt und warnt
Nach der Festnahme hat US-Präsident Barack Obama die Tapferkeit und Professionalität der Sicherheitsbehörden gelobt. «Sie haben so gearbeitet, wie sie sollten, als ein Team», sagte der Präsident im Weissen Haus in Washington. Der Fahndungserfolg schliesse «nach fünf langen Tagen» ein wichtiges Kapitel dieses schlimmen Ereignisses.
Obama kündigte eine lückenlose Aufklärung des Falles an. Es gebe viele ungeklärte Fragen. «Warum haben junge Männer, die hier aufgewachsen sind und studiert haben, zu so starker Gewalt gegriffen», fragte er. Die Familien der Opfer verdienten Antworten. Er habe die Bundespolizei und das Heimatschutzministerium angewiesen, alle notwendigen Ressourcen für die Aufklärung einzusetzen. Dabei solle auch herausgefunden werden, welche möglichen Verbindungen «diese Terroristen» gehabt haben könnten.
Verletzte Opfer werden überleben
Obama betonte, dass die Amerikaner nun nicht eine gesamte Gruppe von Menschen verurteilten sollten: «Wir sollten keine voreiligen Schlüsse ziehen».
Von den Verletzten des Anschlags befand sich am Freitag niemand mehr im kritischen Zustand. Aus den Spitälern der Stadt verlautete, von den Schwerverletzten würden wohl alle überleben. Die Genesung könne aber Jahre dauern.
Obama und Putin vereinbaren Zusammenarbeit
Auf der Suche nach Motiven für den Bombenanschlag in Boston wollen Russland und die USA eng zusammenarbeiten. Laut SRF-Korrespondentin Karin Bauer hat man das bereits 2011 schon einmal getan. Allerdings seien damals die Ermittlungen gegen den älteren der beiden Brüder im Sande verlaufen.
Die neuerliche Zusammenarbeit hat bisher jedoch noch keine Früchte getragen. Bislang habe Moskau noch keine wertvollen Hinweise liefern können, meldete die Agentur Interfax. «Da die Zarnajew-Brüder nicht in Russland lebten, konnten unsere Sicherheitsdienste ihren ausländischen Partnern noch keine aussagekräftigen Informationen übergeben», zitiert die Agentur eine anonyme Quelle.
Kremlchef Wladimir Putin und US-Präsident Barack Obama hatten zuvor in einem Telefonat betont, dass die Geheimdienste beider Länder sich im Kampf gegen den internationalen Terrorismus enger abstimmen wollten.