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Bruttoinlandprodukt Trotz Coronakrise: Wirtschaft in den USA wächst kräftig

  • Das Bruttoinlandprodukt in den USA ist im dritten Quartal um 33.1 Prozent gestiegen. Analysten hatten mit einem Anstieg um 31 Prozent gerechnet.
  • Im Vorquartal war die Wirtschaft um 31.4 Prozent geschrumpft.
  • Umgerechnet in die in Europa übliche Betrachtungsweise entspräche das einem Plus von etwa 7.4 Prozent im Vergleich zum Vorquartal.

Nach dem Konjunktureinbruch wegen der Corona-Krise im zweiten Quartal ist die US-Wirtschaft im dritten Vierteljahr stark gewachsen. Analysten hatten für die weltgrösste Volkswirtschaft mit einem Wachstum dieser Grössenordnung gerechnet. Die Daten zeigen die Erholung der US-Wirtschaft nach der weitgehenden Stilllegung des öffentlichen Lebens wegen der Pandemie im zweiten Quartal.

Wirtschaftliche Schützenhilfe für Donald Trump

Zum Teil sind die beeindruckenden Zahlen aber auch ein Effekt der Statistik: Im Vergleich mit dem verheerenden zweiten Quartal sieht das Wachstum beeindruckend aus. In absoluten Zahlen würde die Wirtschaftsleistung aufs Jahr hochgerechnet nun bei 21.15 Billionen US-Dollar liegen. Das wäre etwas niedriger als der im ersten Quartal, also vor der Pandemie, berechnete Wert von 21.56 Billionen Dollar.

Kurzeinschätzung von SRF Börsenkorrespondent Jens Korte

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So einen Anstieg in so kurzer Zeit gab es in der modernen Geschichte der USA noch nie. Das ist eine grosse Zahl. Aber: Damit ist der schwere Absturz vom 2. Quartal nicht ausgeglichen. Und vor allem am Anfang des Quartals kam die Wirtschaft stark zurück. In den letzten Wochen mussten ja auch hier in den USA Teile der Wirtschaft wieder zurückgedreht werden – allerdings bisher nicht so stark wie in Europa. Die Börse ist im bisherigen Wochenverlauf fast 2000 Punkte eingeknickt. Und die Daten heute scheinen zunächst keine grosse Kaufwelle auszulösen.

Die Bekanntgabe der Daten wenige Tage vor der US-Wahl dürfte sofort zum Politikum werden: Präsident Donald Trump, der sich am Dienstag um eine zweite Amtszeit bewirbt, hatte seinen Anhängern im Wahlkampf bereits ein Rekordwachstum versprochen. Trump liegt in Umfragen derzeit zurück.

Wem nützt die Pandemie?

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Trumps demokratischer Herausforderer Joe Biden wirft dem Republikaner vor, im Kampf gegen die Pandemie kapituliert zu haben und damit für den Tod Zehntausender Amerikaner verantwortlich zu sein. Trump verspricht den Wählern einen raschen Aufschwung. Er fordert ein Ende der Corona-Auflagen, damit die Wirtschaft weiter wachsen kann. Biden hingegen betont, dass die Eindämmung der Pandemie eine Voraussetzung für nachhaltiges Wachstum sei. Biden schliesst auch das erneute Verhängen weitgehender Corona-Auflagen nicht aus, falls die Infektionslage das erfordern sollte. Bei Auftritten vor seinen Anhängern bringt Trump es auf diese Formel: «Es ist eine Wahl zwischen einem Trump-Boom und einem Biden-Lockdown.»

Er dürfte die Wachstumsdaten nun als Beweis dafür anführen, dass er die Wirtschaft gut durch die Corona-Krise gebracht habe. Die Notenbank Federal Reserve (Fed) warnt jedoch, dass die Entwicklung der Wirtschaft inzwischen vom Virus abhängig sei. Die Fed erwartet für das Jahr 2020 einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 3.7 Prozent - was einer schweren Rezession entspricht.

Lockdown sorgte für katastrophale Eckwerte

Im ersten Quartal war das BIP infolge der Lockdowns auf das Jahr hochgerechnet um 31,4 Prozent eingebrochen, was einem Minus von 9 Prozent im Vergleich zum Vorquartal entsprach. Das war der schärfste Wirtschaftseinbruch seit Beginn der Aufzeichnungen.

Auch der Arbeitsmarkt war brutal eingebrochen. Die Arbeitslosenquote schnellte im April auf fast 15 Prozent, den höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen. Bis September sank sie wieder auf 7,9 Prozent. Vor der Pandemie hatte die Quote bei 3,5 Prozent gelegen, dem niedrigsten Stand seit Jahrzehnten.

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