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Bürgerkrieg in Äthiopien Rebellen: Militär tötet 56 Flüchtlinge bei Luftangriff auf Lager

Die Volksbefreiungsfront von Tigray meldet 56 Tote durch Drohnenangriffe der Regierung auf ein Flüchtlingslager.

Das äthiopische Militär hat laut der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) Luftangriffe auf ein Flüchtlingslager durchgeführt. Laut der TPLF sollen bei den Bombardierungen am Freitagabend mindestens 56 Menschen umgekommen sein.

TPLF-Sprecher Getachew Reda schrieb auf Twitter, der Drohnenangriff habe sich auf das Flüchtlingslager bei Dedebit im Nordwesten der Region an der Grenze zu Eritrea gerichtet. Eine Stellungnahme der Regierung in Addis Abeba zum Angriff gibt es vorerst nicht. Bei früheren Kampfhandlungen aus der Luft dementierte die Regierung jeweils Angriffe auf Zivilisten.

Luftangriff in der Region Tigray auf Flüchtlingslager.
Legende: Überlebende des Luftangriffs werden am 8. Januar 2022 im Shire Shul General Hospital in der Stadt Dedebit behandelt. Reuters

Vor über einem Jahr brachen in der Region Tigray Kämpfe zwischen den Truppen der von der Volksbefreiungsfront (TPLF) geführten Regionalregierung und der Zentralregierung von Ministerpräsident Abiy Ahmed aus. Abiy versuchte dabei, die TPLF in Tigray zu verdrängen.

Die TPLF dominierte Äthiopien gut 25 Jahre lang, bis Abiy 2018 an die Macht kam. In den Kämpfen wurden bereits Tausende Menschen getötet. Mehr als zweieinhalb Millionen Menschen sind auf der Flucht.

SRF Nachrichten, 09.01.2022, 00:30 Uhr ; 

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