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Coronavirus EU einigt sich auf Covid-Zertifikat

  • Rechtzeitig vor der Sommersaison haben sich die EU-Länder und das EU-Parlament auf Details eines europaweiten Zertifikats zum Nachweis von Corona-Impfungen, -Tests und überstandenen Covid-19-Erkrankungen geeinigt.
  • Damit wird das Reisen in Europa ohne zusätzliche Tests möglich – sofern man im Besitz eines solchen Zertifikats ist.
  • Ab dem 1. Juli soll das Zertifikat prinzipiell im Einsatz sein, doch die einzelnen Länder entscheiden selber über den genauen Zeitpunkt der Einführung in ihrem Land.

Bis zuletzt war darüber gestritten worden, in welchem Mass EU-Länder Reiseerleichterungen und Restriktionen selbst bestimmen können. Der Kompromiss sieht nun vor, dass nicht in die Hoheit der Mitgliedsstaaten eingegriffen wird, aber zusätzliche Beschränkungen wie etwa Quarantäne für negativ Getestete, Geimpfte oder Geheilte nur eingeführt werden sollen, wenn es etwa die Infektionslage erfordert.

Länder führen Zertifikat autonom ein

Noch ist unklar, wann genau das europäische Zertifikat in den einzelnen Ländern eingeführt werden soll.

Digitaler QR-Code – oder auf Papier

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Das europäische Covid-Zertifikat soll mit einem QR-Code ausgestattet sein und somit in digitaler Form – etwa auf dem Handy – oder auch ausgedruckt auf Papier verwendet werden können. Es belegt, dass eine Person entweder vollständig geimpft ist, einen negativen PCR-Test vorweisen kann, der nicht älter ist als 72 Stunden ist, oder ob sie sich zu einem früheren Zeitpunkt mit dem Virus angesteckt hat und vollständig genesen ist. Genau gleich ist bekanntlich das Schweizer Covid-Zertifikat geplant.

Damit man in der ganzen EU als geimpft gilt, muss ein Impfstoff benutzt worden sein, der von der Europäischen Arzneimittelagentur EMA zugelassen ist. Das sind momentan die Vakzine von Pffizer-Biontech, Moderna, Johnson&Johnson und Astra Zeneca. Doch die einzelnen Staaten dürfen weitere Impfstoffe akzeptieren. So können sie etwa auch Personen ohne Einschränkung einreisen lassen, die mit Impfstoffen aus Russland oder China geimpft worden sind. (pfäm)

Aus dem Deutschen Gesundheitsministerium hiess es noch am Anfang der Woche, man gehe aktuell davon aus, ein elektronischer Impfnachweis könne «in der zweiten Hälfte des zweiten Quartals», also bis spätestens zum 30. Juni, bereitgestellt werden.

In vielen Ländern ist es bereits jetzt schon möglich einzureisen, ohne in Quarantäne zu müssen. In Griechenland etwa muss lediglich eine abgeschlossene Impfung oder ein höchstens 72 Stunden alter PCR-Test vorgewiesen werden.

Für die Einreise nach Österreich entfällt für die Deutschen seit Mittwoch die Quarantänepflicht, allerdings muss zumindest ein Test mit negativem Ergebnis gemacht worden sein. Auch in Italien besteht keine Pflicht zur Isolation mehr – die Behörden verlangen aber weiterhin ein negatives Corona-Testergebnis bei Ankunft.

Zertifikat kommt auch in der Schweiz

In der Schweiz hat der Bundesrat am Mittwoch an seiner Medienkonferenz den Einsatz des geplanten Covid-Zertifikats konkretisiert. Das Zertifikat soll ab dem 7. Juni erhältlich und international kompatibel sein. Die genaue Umsetzung mit den entsprechenden Verordnungsanpassungen soll am 11. Juni 2021 in Konsultation geschickt werden. Der Entscheid ist für den 18. Juni 2021 vorgesehen.

Der Bundesrat hat auch festgelegt, wo das Zertifikat zum Tragen kommt und wo nicht. Im grünen Bereich ist das Zertifikat ausgeschlossen. Gemeint sind zum Beispiel private und religiöse Veranstaltungen, der öffentliche Verkehr, Läden, der Arbeitsplatz und Schulen.

Im orangen Bereich ist das Zertifikat freiwillig und verhindert Schliessungen. Es handelt sich zum Beispiel um Bars und Restaurants, Veranstaltungen, Freizeit-, Sport- und Unterhaltungsbetriebe. Im roten Bereich ermöglicht das Zertifikat Öffnungen. Für Grossveranstaltungen sowie Clubs und Diskotheken ist der Einsatz des Zertifikats in der Öffnungsstrategie des Bundesrats vorgesehen.

SRF 4 News, 20.5.2021, 19:00 Uhr ; 

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