- Ein Jahr nach der tödlichen Messerattacke auf einen 35-Jährigen haben in Chemnitz hunderte Rechtsextreme demonstriert.
- An der Kundgebung, zu der das Bündnis «Pro Chemnitz» aufgerufen hatte, nahmen am Sonntagabend rund 450 Menschen teil.
- Ebenfalls hunderte Menschen gingen bei Gegendemonstrationen auf die Strasse.
Die Polizei war mit rund 600 Einsatzkräften vor Ort und nahm drei Strafanzeigen auf: Ein 19-Jähriger wurde vorläufig festgenommen, weil er bei der Pro-Chemnitz-Kundgebung den Hitlergruss gezeigt hatte, wie die Polizeidirektion Chemnitz mitteilte.
Gegen ihn wird wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt. Ausserdem gab es Strafanzeigen gegen zwei Männer, die sich offenbar gegenseitig beleidigt hatten.
Erinnerung an Gewalttat
Vor einem Jahr war in Chemnitz am Rande des Stadtfestes ein 35-Jähriger bei einem Streit erstochen worden. Die Gewalttat löste in Chemnitz eine Reihe ausländerfeindlicher Demonstrationen und teils gewaltsame Ausschreitungen von Rechtsextremen aus, die bundesweit für Schlagzeilen sorgten.
Am vergangenen Donnerstag wurde ein Syrer wegen des Angriffes zu neuneinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.