Zum Inhalt springen

Header

Zur Übersicht von Play SRF Audio-Übersicht

Demographische Krise In Japan gibt es fast 100'000 Hundertjährige

  • Die Zahl der Menschen in Japan, die hundert Jahre alt sind oder noch älter, hat einen neuen Höchststand erreicht.
  • Am 1. September gab es 99'763 Hundertjährige und damit 4644 mehr als ein Jahr zuvor, wie das Gesundheitsministerium mitteilte.

88 Prozent der Hundertjährigen sind Frauen. Mit 114 Jahren ist Shigeko Kagawa aus der Region Nara bei Kyoto am ältesten. Mit über 80 habe sie noch als Geburtshelferin gearbeitet, teilte das Ministerium mit. «Das viele Laufen während der Hausbesuche hat die Beine gestärkt, sie sind die Quelle meiner jetzigen Vitalität», zitierte sie das Ministerium.

Alte Frau mit Roboterhunden
Legende: Eine alte Frau in einem japanischen Pflegheim. Reuters/Kim Kyung-Hoon/Symbol

Die Zahlen aus Japan akzentuieren die demographische Krise in der viertgrössten Volkswirtschaft der Welt. Die immer älter werdende Bevölkerung führt zu rapide steigenden Gesundheitskosten, gleichzeitig schrumpft die arbeitende Bevölkerung, die in die Sozialsysteme einzahlt.

Daten unter Vorbehalt

Box aufklappen Box zuklappen

Die Zahlen der Hundertjährigen sind laut der ARD mit Vorsicht zu interpretieren. Beispielsweise bei der Debatte über Gebiete, in denen Menschen besonders alt werden, habe sich gezeigt, dass auch Erhebungen aus Japan nicht über alle Zweifel erhaben seien. Auf ARD online steht: «So konnte in einer Studie etwa für Okinawa nicht nachgewiesen werden, dass die Menschen auch tatsächlich so alt waren, da viele Aufzeichnungen im Zweiten Weltkrieg verloren gingen. Zudem könnte auch Rentenbetrug einer der Gründe falscher Daten sein.»

Nach offiziellen Zahlen schrumpfte die japanische Bevölkerung im Jahr 2024 so stark wie noch nie, um 900'000 Menschen. Der scheidende Regierungschef Shigeru Ishiba versprach familienfreundliche Massnahmen wie flexiblere Arbeitszeiten und kostenlose Kindertagesstätten, um den Trend umzukehren.

Meistgelesene Artikel